Klaus-Heiner Lehne wird 65

Noch nicht im Rentenalter

Sein Amt als Präsident des Europäischen Rechnungshofes ist Klaus-Heiner Lehne seit ein paar Wochen los. Doch auch wenn der Rheinländer am Freitag seinen 65. Geburtstag feiert – seine Prüferkarriere ist noch nicht zu Ende.

Noch nicht im Rentenalter

ahe

Am 1. Oktober ist Klaus-Heiner Lehne in die zweite Reihe zurückgetreten: Der CDU-Politiker ist zwar weiterhin der deutsche Vertreter im Führungsteam des Europäischen Rechnungshofes. Und er hat auch deutlich gemacht, dass er gedenkt, sein noch bis 2026 laufendes Mandat zu erfüllen. Aber die Präsidentschaft der Luxemburger Prüfer hat Lehne zu Monatsbeginn an den Iren Tony Murphy abgegeben.

Sechs Jahre lang war der gebürtige Rheinländer Chef des Rechnungshofes gewesen. Dass er sich im September nicht noch einmal zur Wahl gestellt hatte, hatte angeblich nichts mit den harschen Vorwürfen zu tun, die Ende vergangenen Jahres auf Lehne niedergeprasselt waren. Eine erneute Kandidatur hätte andererseits aber sicherlich zu Diskussionen geführt.

Lehne war vor einem Jahr zunächst von der französischen Zeitung „Libération“ attackiert worden. Es war von Unregelmäßigkeiten bei seinen eigenen Abrechnungen die Rede gewesen, von möglicherweise überhöhten Mietzuschüssen für Lehnes Wohnung in Luxemburg, von fragwürdigen Spesen- und Dienstwagenfahrten-Abrechnungen sowie politische Aktivitäten Lehnes in seiner Heimatstadt Düsseldorf.

Der frühere EU-Abgeordnete hatte in einer Ende November 2021 folgenden Anhörung im Europaparlament alle Vorwürfe stets als einen „sub­stanzlosen Angriff auf eine europäische Institution“ zurückgewiesen und dies auch mit zahlreichen Unterlagen zu untermauern versucht. Der Haushaltskontrollausschuss des Parlaments hatte dennoch zunächst die Entlastung für das Haushaltsjahr verweigert, was im Plenum des Abgeordnetenhauses später aber anders entschieden wurde. Woher die Angriffe genau kamen, blieb unbekannt. Spekuliert wurde in Brüssel aber auch, dass Lehne gezielt das Opfer einer Verleumdungskam­pagne geworden war.

Seine politische Karriere hatte der Jurist und Rechtsanwalt bereits 1984 als Ratsmitglied in Düsseldorf gestartet. Er war dann zwischenzeitlich zwei Jahre lang Bundestagsabgeordneter für die CDU gewesen, bevor er 1994 in das Europaparlament wechselte, wo er unter anderem als Vorsitzender im Rechtsausschuss arbeitete. Am Freitag feiert Klaus-Heiner Lehne nun seinen 65. Geburtstag. Seine Karriere ist noch nicht zu Ende. Vier Jahre hat er nun noch beim Europäischen Rechnungshof in Luxemburg.