Österreich

ÖBAG-Chef Schmid verlässt Staatsholding

Der Chef von Österreichs Staatsholding ÖBAG, Thomas Schmid, räumt nach dem Wirbel um seine Bestellung mit sofortiger Wirkung seinen Chefsessel. Nach intensiven Beratungen innerhalb des Aufsichtsrats habe man sich mit Schmid darauf geeinigt, dass...

ÖBAG-Chef Schmid verlässt Staatsholding

Reuters

Der Chef von Österreichs Staatsholding ÖBAG, Thomas Schmid, räumt nach dem Wirbel um seine Bestellung mit sofortiger Wirkung seinen Chefsessel. Nach intensiven Beratungen innerhalb des Aufsichtsrats habe man sich mit Schmid darauf geeinigt, dass seine Vorstandstätigkeit mit dem heutigen Tag beendet werde, teilte die Holding, die für Österreich die milliardenschweren Staatsbeteiligungen verwaltet, am Dienstag mit. Neben dem Chefposten bei der ÖBAG selbst, umfasse die Einigung auch den sofortigen Rücktritt in den Aufsichtsratspositionen in Beteiligungsgesellschaften. Zum Interimsvorstand wurde Christine Catasta bestellt. Die Managerin war bis 2020 Chefin von PwC Österreich und zuletzt Direktorin bei der ÖBAG.

Schmid spielt eine zentrale Rolle bei den aktuellen Ermittlungen der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft gegen Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP). Die beiden werden der Falschaussage vor einem parlamentarischen Untersuchungsausschuss verdächtigt. Dem konservativen Regierungschef wird vorgeworfen, auf Fragen zu seinem Einfluss bei der Bestellung von Schmid zum ÖBAG-Chef nicht die Wahrheit gesagt zu haben.

Die ÖBAG verwaltet insgesamt elf Staatsbeteiligungen, darunter der Öl- und Gaskonzern OMV, die Telekom Austria, der Stromkonzern Verbund und die Österreichische Post, mit einem Gesamtwert von knapp 27 Mrd. Euro. Schmid, der 2019 den Chefposten übernommen hatte, war seitdem als Vertreter der Republik in den Aufsichtsräten der Konzerne vertreten.