Bernhard-Harms-Preis

Ökonomin Hélène Rey ausgezeichnet

Die französische Ökonomin Hélène Rey hat in mehreren Forschungsarbeiten das Konzept eines globalen Finanzzyklus dargelegt und so die Geldpolitik nachhaltig beeinflusst. Für ihre akademische Leistungen erhält sie nun den Bernhard-Harms-Pre

Ökonomin Hélène Rey ausgezeichnet

Ökonomin Hélène Rey ausgezeichnet

mpi Frankfurt

Die Ökonomin Hélène Rey erhält für ihre Arbeiten über einen globalen Finanzzyklus den Bernhard-Harms-Preis 2024 des Kiel Instituts für Weltwirtschaft (IfW Kiel). Rey ist Professorin für Wirtschaftswissenschaften an der London Business School. „Mit großer Ausdauer, ausgeprägter wissenschaftlicher Neugier und außergewöhnlichem Talent ist es ihr gelungen, vermeintliche Gewissheiten der internationalen Makroökonomie infrage zu stellen und alternative Determinanten internationaler Kapitalströme zu identifizieren“, sagt Moritz Schularick, Präsident des IfW Kiel. „Unter anderem hat sie die Existenz eines globalen Finanzzyklus nachgewiesen, der die Wirkung nationaler Geldpolitiken erheblich einschränkt, unabhängig vom gewählten Wechselkursregime.“

In mehreren Forschungsarbeiten hat sich die Französin dem Thema globaler Finanzzyklus gewidmet. Ihr unter Volkswirten anerkanntes Konzept besagt, dass nationale Geldpolitiken oft durch globale Finanzbedingungen eingeschränkt werden, selbst in Ländern mit flexiblen Wechselkursen. Daraus folgen weitreichende Implikationen für die ökonomische Theorie, aber auch für die Geldpolitik der Notenbanken. Dazu gehört, dass sich Zentralbanken weltweit seitdem besser koordinieren.

Rey ist nicht nur in der akademischen Forschung tätig, sondern ist auch Mitglied in zahlreichen globalen Wirtschafts- und Finanzgremien. Zudem berät sie die Direktorin des Internationalen Währungsfonds, Kristalina Georgiewa, und verfasst regelmäßig Kolumnen für die französische Zeitung Les Echos.

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