Oldenburgische Landesbank

OLB muss sich neuen Vorstandschef suchen

Die Oldenburgische Landesbank (OLB), 2018 aus der Verschmelzung der früheren Allianz-Tochter OLB, der Bremer Kreditbank und des Bankhauses Neelmeyer entstanden und 2019 um die Wüstenrot Bank AG Pfandbriefbank ergänzt, muss sich einen neuen...

OLB muss sich neuen Vorstandschef suchen

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Die Oldenburgische Landesbank (OLB), 2018 aus der Verschmelzung der früheren Allianz-Tochter OLB, der Bremer Kreditbank und des Bankhauses Neelmeyer entstanden und 2019 um die Wüstenrot Bank AG Pfandbriefbank ergänzt, muss sich einen neuen Vorstandsvorsitzenden suchen. Wie das Institut mit Sitz in Oldenburg mitteilte, wird der seit Oktober 2019 amtierende Bankchef Wolfgang Klein seinen bis Ende August 2021 laufenden Vertrag nicht verlängern.

Zu den Gründen für das Ausscheiden des 57 Jahre alten promovierten Ökonomen, der im September 2018 zunächst als stellvertretender Vorstandsvorsitzender für das Private Banking und das Retailgeschäft zuständig wurde, machte die Bank keine Angaben. Die OLB befinde sich in gutem Fahrwasser, die Weichen seien gestellt, ließ Klein intern wissen. Er wolle sich neuen Herausforderungen stellen.

Der gebürtige Bottroper war nach Stationen bei McKinsey, der Dresdner Bank und beim Deutschen Sparkassen- und Giroverband (Geschäftsführendes Vorstandsmitglied) 2001 in den Vorstand der Postbank eingetreten und Mitte 2007 – quasi mit Beginn der Finanzkrise in Deutschland – Vorstandschef der damals noch im Dax gelisteten Großbank geworden. Nach nur zwei Jahren – und drei Jahre vor Vertragsablauf – schied er Mitte 2009 nach dem Einstieg der Deutschen Bank bei der zwischenzeitlich in den MDax abgestiegenen Postbank „aufgrund unterschiedlicher Auffassungen über die zukünftige Geschäftspolitik im besten gegenseitigen Einvernehmen“ aus. Im Herbst 2010 wurde er bei der drei Jahre zuvor durch den US-Finanzinvestor Cerberus mehrheitlich übernommenen ehemaligen österreichischen Gewerkschaftsbank Ba­wag als Vorstandsmitglied für das Geschäft mit Privat- und Geschäftskunden verantwortlich. Noch vor dem Börsengang der Bawag im Jahr 2017 schied Klein Ende 2015 als stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Bank aus.

Auch an einem möglichen Börsengang der OLB, hinter der als Gesellschafter der US-Vermögensverwalter Apollo, der texanische Pensionsfonds TRS sowie der in London ansässige Investmentmanager Grovepoint stehen, wirkt Klein nicht mit. „Wir bedauern die Entscheidung von Dr. Wolfgang Klein“, erklärte der OLB-Aufsichtsratsvorsitzende­ Axel Bartsch. Der Aufsichtsrat sei „sehr dankbar für seinen Beitrag zur strategischen Neuausrichtung der Bank“. Die Transformation habe die OLB, die in den vier Geschäftsfeldern Privat- und Geschäftskunden, Private Banking und Wealth Management, Firmen- und Unternehmenskunden sowie Spezialfinanzierungen tätig ist, zu einem modernen, wachstumsorientierten Unternehmen gemacht, das für die Zukunft gut aufgestellt sei.

Wie die OLB weiter bekannt gab, wurde Stefan Barth zum stellver­tretenden Vorstandsvorsitzenden be­stellt. Der 44-Jährige gehört dem derzeit siebenköpfigen Vorstand seit Anfang des Jahres als Chief Risk Officer an. Barth, seit mehr als 15 Jahren in leitenden Funktionen im Bank-Risikomanagement tätig, war zuvor seit 2015 Risikovorstand der Bawag. Wer nun Vorstandschef der OLB wird, sei noch offen, sagte eine Banksprecherin.