FlatexDegiro hat den Nachfolger für Frank Niehage gefunden. Wie am Mittwoch ad hoc bekannt gegeben wurde, übernimmt der langjährige Europa-Chef der US-Bank Morgan Stanley, Oliver Behrens, den CEO-Posten ab Oktober. Er wurde vom Aufsichtsrat für zunächst drei Jahre bestellt. Die Verträge von Finanzvorstand Benon Janos sowie Stephan Simmang, der den Technologie-Bereich verantwortet, wurden bis Ende Mai 2029 verlängert.

Niehage war im April zurückgetreten, nachdem Großaktionär Bernd Förtsch ihn und Aufsichtsratschef Martin Korbmacher zum Rückzug gedrängt hatte. Die Absetzung von Korbmacher war auf der Hauptversammlung knapp gescheitert; es läuft noch eine Anfechtungsklage von Förtsch gegen diese Abstimmung.

Mit Behrens hat FlatexDegiro einen renommierten Finanzmanager verpflichten können, der am Finanzplatz Frankfurt bestens bekannt ist. Bis Ende Juni war er Europa-Chef von Morgan Stanley und zuvor für die Deka und die DWS tätig. Bei der DWS wurde er auf der Hauptversammlung am 6. Juni in den Aufsichtsrat gewählt und übernahm die Nachfolge des bisherigen Gremiumsvorsitzenden Karl von Rohr.

Damit hat Behrens zwei große Mandate: Das der operativen Führung bei FlatexDegiro, die mit dem CEO strategisch neue Weichen stellen will - und das des AR-Chefs beim Assetmanager DWS, der einen Abschluss sucht für die seit drei Jahren anhängige Greenwashing-Affäre.

Für FlatexDegiro beginnt mit Behrens an der Spitze eine Phase des Aufbruchs. Bernd Förtsch erklärte gegenüber der Börsen-Zeitung, er sei „sehr froh, dass wir bei FlatexDegiro die Suche nach einem Vorstandsvorsitzenden nun zu einem erfolgreichen Ende gebracht haben. Mit Oliver Behrens haben wir einen erfahrenen und strategisch versierten Experten als CEO für das Unternehmen gewinnen können, der den B2C-Markt aus seiner erfolgreichen Tätigkeit als Europachef von Morgan Stanley bestens kennt. Ich bin davon überzeugt, dass er die Herausforderungen zügig und tatkräftig angehen wird.“