Lieferdienst

Östberg steigt im Dax zum Spitzenverdiener auf

Der Essenslieferdienst Delivery Hero hat seinen beiden Vorständen im vergangenen Jahr fürstliche Vergütungen ausgezahlt. Wie aus dem Geschäftsbericht hervorgeht, flossen CEO Niklas Östberg 45,7 Mill. Euro zu. CFO Emmanuel Thomassin kam auf 13,4...

Östberg steigt im Dax zum Spitzenverdiener auf

Der Essenslieferdienst Delivery Hero hat seinen beiden Vorständen im vergangenen Jahr fürstliche Vergütungen ausgezahlt. Wie aus dem Geschäftsbericht hervorgeht, flossen CEO Niklas Östberg 45,7 Mill. Euro zu. CFO Emmanuel Thomassin kam auf 13,4 Mill. Euro. Östberg setzt sich damit in der Rangliste der bestverdienenden Dax-Chefs mit großem Abstand an die Spitze. Diesen Platz belegte bisher Deutsche-Post-Chef Frank Appel, der 2020 auf 10 Mill. Euro kam. Überholt werden könnte Östberg allerdings noch von Linde-CEO Steve Angel, dessen Salär noch nicht bekannt ist. 2019 kam Angel auf 43,8 Mill. Euro Zufluss.

Die hohen Beträge für Östberg und Thomassin gehen auf die mehrjährige variable Vergütung zurück. Vor allem ihren Mitgründer Östberg hat Delivery Hero mit üppigen Aktienoptionen ausgestattet. Der Konzern wächst ungewöhnlich kräftig und hat den Börsenwert stark gesteigert, schreibt aber operativ tiefrote Zahlen. Unter dem Strich standen zuletzt 1,4 Mrd. Euro Jahresverlust – bei einem Konzernumsatz von knapp 2,5 Mrd. Euro. Das Grundgehalt der beiden Spitzenmanager fällt mit jeweils 350000 Euro für Dax-Verhältnisse niedrig aus, wurde aber im Vergleich zu 2019 um 25000 Euro angehoben. Östberg hat überdies Nebenleistungen von 25000 Euro erhalten. Sie sollen die Kosten abdecken, die ihm durch das Pendeln zwischen seinem Schweizer Wohnort und dem Arbeitsort entstehen. Delivery Hero hat ihren Firmensitz in Berlin.

Laut Geschäftsbericht hat Östberg im abgelaufenen Jahr 566600 Aktienoptionen ausgeübt und verkauft. Das habe zu einem Zufluss von 45,4 Mill. Euro geführt. Thomassin habe 180000 Optionen veräußert, was 13,1 Mill. Euro ergab. Im Vorjahr hatte der CFO 40000 Optionen für 1,2 Mill. Euro verkauft, während Östberg keine Vergütungskomponenten ausübte. Die gewährten Zuwendungen für 2020 werden mit knapp 4,4 Mill. Euro für Östberg und 2,2 Mill. Euro für Thomassin angegeben – ein deutlicher Anstieg zu 2019, als Östberg 2,55 Mill. Euro und Thomassin 1,43 Mill. Euro gewährt wurden.

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