Otto Schäfer †
spe – Otto Schäfer gilt als Visionär seiner Branche. So prägte der gebürtige Stuttgarter das Bausparen über seine Tätigkeit bei Wüstenrot hinaus. Als einer der ersten hatte Schäfer erkannt, dass durch die Öffnung Osteuropas das Bausparen auch dort der Schaffung von Wohneigentum dienen könnte. Seine hohe Expertise brachte er als Aufsichtsratsmitglied der Wüstenrot-Töchter in Prag, Salzburg oder Bratislava mit ein. Zudem machte sich Schäfer in den 1980er und 1990er Jahren durch sein umfassendes Engagement in verschiedenen Verbänden der Bausparbranche einen Namen. Er wirkte an der Entstehung des deutschen Bausparkassengesetzes sowie an dessen Fortentwicklung entscheidend mit und war Mitautor des Kommentars zum Bausparkassengesetz – dem Standardwerk zu bauspartechnischen Fragen.
Der gelernte Bankkaufmann studierte in den 1950er Jahren in Tübingen und Hamburg Rechtswissenschaft und promovierte über ein bankrechtliches Thema. Nach ersten beruflichen Stationen an der Universität Tübingen, in einer Rechtsanwaltskanzlei und bei der Energieversorgung Schwaben trat er 1967 in die Geschäftsführung der Bausparkasse Wüstenrot ein, um 1978 zugleich Geschäftsführer der Wüstenrot Holding, der damaligen Muttergesellschaft aller Wüstenrot-Unternehmen, zu werden. Von 1989 bis 1995 amtierte er als Sprecher der Geschäftsführungen beider Gesellschaften. Auch nach seiner aktiven beruflichen Tätigkeit blieb Schäfer Wüstenrot verbunden, so durch seine über fünfzig Jahre bestehende Mitgliedschaft bei der gemeinnützigen Wüstenrot Stiftung. Das private Interesse von Schäfer galt neben seiner Familie stets der Musik. Er war Gründungsmitglied der Jugendmusikschule Ludwigsburg und 18 Jahre lang deren Vorsitzender.
Am 27. Dezember 2021 ist Otto Schäfer im Alter von 91 Jahren verstorben.