Zurück zu altbewährten Werten, könnte es 2023 für Florence Parly heißen. Die französische Staatsdienerin wird von Medien in ihrer Heimat als Favoritin für den Vorsitz des Verwaltungsrates von Air France-KLM gehandelt. Dort könnte die 59-Jährige, die während der ersten Amtszeit von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron Verteidigungsministerin war, nach der nächsten Hauptversammlung der Gruppe im Mai Anne-Marie Couderc (72) ablösen. Couderc erreicht die Altersgrenze. Die operative Geschäftsführung dürfte weiterhin Benjamin Smith ausüben.

Nachdem Parly unter dem damaligen Premierminister Lionel Jospin zunächst Karriere in verschiedenen Ministerien machte, unter anderem als Haushalts-Staatssekretärin, ging die Absolventin der Kaderschmiede École Nationale d’Administration (ENA) 2006 zu Air France, wo sie zunächst als Direktorin für Investitionsstrategien zuständig war.

2009 stieg sie zur stellvertretenden Generaldirektorin der Frachtsparte auf. Nach einem Jahr als Direktorin des Kurz- und Mittelstreckennetzwerks wechselte sie 2014 zur Staatsbahn SNCF, wo sie vor ihrer Nominierung als Verteidigungsministerin zuletzt für den Fern- und Hochgeschwindigkeitsverkehr zuständig war. Der Ernennung Parlys muss der Rat für Transparenz des öffentlichen Lebens zustimmen. Parlys Mann, Martin Vial, hat bis Anfang Juni die Agentur für Staatsbeteiligungen geleitet.