Alison Rose landet bei Mishcon de Reya
Alison Rose landet bei Mishcon de Reya
hip London
Die ehemalige Natwest-Chefin Alison Rose hat eine neue Aufgabe. Wie die Kanzlei Mishcon de Reya mitteilt, wird sie als Beraterin an der Unternehmensstrategie für Gleichheit, Diversität und Inklusion (Equity, Diversity, Inclusion, EDI) und deren Umsetzung mitwirken. Die Mutter zweier Kinder war mehr als 30 Jahre lang für das einst als Royal Bank of Scotland bekannte Institut tätig. Die Kanzlei stand einst Prinzessin Diana bei ihrer Scheidung zur Seite.
Ihren Job an der Spitze von Natwest hatte sie wegen einer Indiskretion verloren. Mishcon de Reya hatte im Streit um variable Vergütungsbestandteile, auf die sie am Ende verzichtete, ihre Interessen vertreten. Rose war die Quelle einer BBC-Geschichte, derzufolge der prominente Brexiteer Nigel Farage sein Konto bei der Privatbanksparte Coutts verlor, weil er nicht über die nötigen Mittel verfügte.
Debanking und Fake News
„Mr. Brexit“ stellte sich auf die Hinterbeine und trat eine Kampagne gegen „Debanking“ aus politischen Gründen los. Die BBC-Geschichte erwies sich am Ende als Fake News. Denn Farage wurde ein 40-seitiges Dokument des „Wealth Reputational Risk Committee“ von Coutts zugespielt, das zeigt, dass sein Konto tatsächlich aus politischen Gründen gekündigt worden war.
Roses Abgang bei Natwest ging offenbar eine Intervention des Schatzamts voraus, denn der Board hatte sich am Vorabend vollumfänglich hinter Rose gestellt. Die öffentliche Hand hielt zu dieser Zeit immer noch knapp zwei Fünftel an dem während der Finanzkrise vom Steuerzahler geretteten Institut. Man habe sich „in gegenseitigem Einverständnis“ darauf geeinigt, dass sie ihr Amt niederlege, hieß es schließlich. Der damalige City-Minister Andrew Griffith begrüßte diese Entscheidung auf Twitter.
Gleichheit, Diversität und Inklusion
„Berater von Alisons Kaliber und Führungskraft sind selten“ sagte Vanessa Dewhurst, Partner und Chief People Officer bei Mishcon de Reya. „Wir könnten nicht glücklicher sein, als die Vorteile ihrer Expertise zu genießen, insbesondere mit Blick auf unser Bestreben, unsere ambitionierten EDI-Ziele umzusetzen.“
Purpose hatte Rose schon bei Natwest: den Planeten bewahren, für die Rechte von Transpersonen eintreten und weibliches Unternehmertum fördern. Die Kunden wiederum haben vermutlich noch die Royal Bank of Scotland vor Augen, die sich in der Finanzkrise verspekuliert hatte.