Kampf um die Tory-Führung

Badenoch überrundet Cleverly

Die ehemalige Wirtschaftsministerin Kemi Badenoch hat die besten Chancen, Oppositionsführerin zu werden. Unter den Abgeordneten erhielt sie die meisten Stimmen. Nun müssen die Mitglieder entscheiden.

Badenoch überrundet Cleverly

Kemi Badenoch liegt im Kampf um die Tory-Führung vorn

hip London

Die ehemalige Wirtschaftsministerin Kemi Badenoch hat im Kampf um die Führung der britischen Konservativen einen wichtigen Etappensieg errungen. Bei der letzten Abstimmungsrunde unter Tory-Unterhausabgeordneten erhielt sie die meisten Stimmen, gefolgt von Robert Jenrick.

Damit stehen die beiden Kandidaten fest, zwischen denen sich nun die Parteimitglieder entscheiden müssen. Am 2. November will die Partei veröffentlichen, wer künftig an der Spitze der Opposition steht. Der als Favorit gehandelte ehemalige Außenminister James Cleverly, der als Kandidat der zentristischen „One Nation“-Konservativen galt, schied überraschend aus. Er hatte der Partei empfohlen, „normaler“ zu werden.

Großer Ehrgeiz

Badenoch hatte seit ihrer Wahl ins Unterhaus 2017 bereits eine Reihe von Kabinettsposten inne. Schon als es um die Nachfolge von Boris Johnson ging, kandidierte sie für die Parteiführung, schied aber früh aus. Mittlerweile hat sie ihre Machtbasis in der Partei gefestigt.

Sie kam in London zur Welt. Ihre Eltern stammen aus Nigeria. Sie studierte Informatik an der University of Sussex, wo sie 2003 ihren Abschluss als Systemingenieurin machte. Danach arbeitete sie zunächst als Softwareingeneurin für Logica und studierte parallel dazu Jura am Birkbeck College der University of London.

Fan von Thomas Sowell

Dann wechselte sie zur Royal Bank of Scotland, wo sie bis zum Associate Director der Privatbanksparte Coutts aufstieg. Sie kümmerte sich auch um das digitale Geschäft des konservativen Magazins „The Spectator“.

Badenoch hält nichts von linker Identitätspolitik und Critical Race Theory, dafür umso mehr von Thomas Sowell, einem afro-amerikanischen Ökonomen, der sich gegen positive Diskriminierung aussprach. Sie war für den EU-Austritt und hält die Klimaziele des Landes für nicht durchdacht. Selbst würde sie sich als Liberale bezeichnen.

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