Ende einer Doppelspitze

Issa-Brüder gehen getrennte Wege

Asda-Co-Chef Zuber Issa tritt aus dem Rampenlicht. Zusammen mit seinem Bruder Mohsin schaffte er einen nahezu unglaublichen sozialen Aufstieg.

Issa-Brüder gehen getrennte Wege

Mohsin und Zuber Issa gehen künftig getrennte Wege

hip London

Zuber Issa hat seinen Anteil von 22,5% an der viertgrößten britischen Supermarktkette Asda an den Finanzinvestor TDR Capital abgegeben. Damit hält die Private-Equity-Gesellschaft 67,5% an der ehemaligen Walmart-Tochter. Zubers Bruder Mohsin bleibt an Bord, hält weiterhin 22,5% und wird alleiniger CEO des Einzelhändlers. Zuber zieht sich auch aus der EG Group zurück.

Der Werdegang der beiden Brüder aus dem nordenglischen Blackburn lässt sich unter der Überschrift „Vom Tellerwäscher zum Millionär“ zusammenfassen. In den 1970er Jahren kamen ihre Eltern aus dem indischen Gujarat nach Großbritannien und fingen dort bei null an. Die Söhne halfen in ihrer Tankstelle aus. Ihre erste eigene Tankstelle erwarben sie 2001 in Bury, Greater Manchester.

Tankstellen-Imperium

Während die Margen im Spritgeschäft zurückgingen, erkannten die Brüder, dass die Zapfsäulen einen Markt schaffen, auf dem sie die Kunden für sich hatten. Sie machten attraktivere Angebote für einen Imbiss als die Konkurrenz, wurden Franchisenehmer von KFC, Starbucks und Subway und expandierten.

Der Finanzinvestor TDR Capital stieg 2015 bei der Firma Euro Garages der Issa-Brüder ein. Das Unternehmen wurde bei dem Deal mit 1,3 Mrd. Pfund bewertet. Zwei Jahre später übernahmen die Issa-Brüder die niederländische EFR Group, benannten Euro Garages in EG Group um und kauften 1.000 Esso-Tankstellen in Deutschland. Dann holten sie sich 285 OMV-Tankstellen im süddeutschen Raum mit Schwerpunkt Bayern und Baden-Württemberg.

Vor vier Jahren nahmen sie mit Unterstützung von TDR Capital dem US-Einzelhändler Walmart das britische Geschäft für 6,8 Mrd. Pfund ab. Walmart hält immer noch 10% an Asda. Zuber erwarb nun die britischen Tankstellen, die danach noch bei der EG Group verblieben waren. Um dieses Geschäft wolle er sich künftig kümmern und mehr Zeit für wohltätige Zwecke aufbringen, sagte er. Seinen Anteil an der EG Group behalte er.

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