Journalist

Peter Roller verstorben

Zu jenen Zeitgenossen, die gerne hart am Wind segeln, gehörte er nur in seiner Freizeit und seit seiner Pensionierung im Jahr 2006, nach der er seine Zeit gerne auf dem Segelboot am Bodensee oder dem Mittelmeer verbrachte. Als Journalist und...

Peter Roller verstorben

cd

Zu jenen Zeitgenossen, die gerne hart am Wind segeln, gehörte er nur in seiner Freizeit und seit seiner Pensionierung im Jahr 2006, nach der er seine Zeit gerne auf dem Segelboot am Bodensee oder dem Mittelmeer verbrachte. Als Journalist und langjähriger Korrespondent der Börsen-Zeitung in Stuttgart waren nicht Tempo und waghalsige Wendemanöver sein Ding, da stand er vielmehr für solide Recherche, Gründlichkeit und sicheren Boden. Aus der Zahlenakrobatik von Finanzvorständen oder blumigen Ausblicken von Vorstandschefs verwertbare Informationen zu destillieren, das war eine Kunst, für die die Leser der Börsen-Zeitung ihn schätzten. Trotz der engen Begleitung vieler Unternehmen und ihrer Vorstandschefs hat er sich nie vereinnahmen oder gar instrumentalisieren lassen. Nur wenn es um die Region ging, wandelte sich für den gebürtigen Schwaben Roller die Distanz in Nähe.

Stuttgart war nach dem Volontariat bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Leutkirch Rollers erste berufliche Station, damals als Korrespondent des später mit dem „Handelsblatt“ fusionierten „Industriekuriers“, und seit 1988 bis zur Pensionierung im  Jahr  2006  war Stuttgart auch sein letzter Korrespondentenplatz. Dazwischen war Peter Roller viele Jahre am Finanzplatz Frankfurt tätig, unter anderem 1971/1972 schon für die Börsen-Zeitung und später für den „Spiegel“.

Von 1976 bis 1987 berichtete er aus der Bankenmetropole für die „Stuttgarter Zeitung“, ehe er 1988 für die Börsen-Zeitung zum „Finanzplätzle Stuttgart“ (so der Titel eines seiner Leitartikel) wechselte, um dort das Büro zu leiten und über Unternehmen, Banken und Wirtschaft aus Baden-Württemberg zu berichten. Vor wenigen Tagen ist Roller im Alter von 79 Jahren ge­storben.