Sparkassenpräsident

Peter Schneider 65

Der baden-württembergische Sparkassenpräsident Peter Schneider ist ein Mensch mit klaren Standpunkten - und zugleich mit Freude am - auch kontroversen - Austausch. Schneider wird am Donnerstag 65 Jahre alt.

Peter Schneider 65

Peter Schneider 65

fed Frankfurt

Wer mit dem baden-württembergischen Sparkassenpräsidenten Peter Schneider ins Diskutieren kommt, der merkt schnell, dass er einen Gesprächspartner vor sich hat, der nichts im Ungefähren lässt. Kein Geschwurbel, keine Herumdruckserei, sondern klare Standpunkte. Wenig Naja, viel Ja – oder eben Nein. Schneider ist aber nicht nur ein unmissverständlicher Redner, sondern auch ein guter Zuhörer – durchaus mit Freude an der Kontroverse. Seine Sprache ist bildhaft und voller Anekdoten, was nicht zuletzt damit zusammenhängt, dass Schneider regelmäßig dort vor Ort ist, wo Entscheidungen fallen – und deshalb oft darüber einen Eindruck vermitteln kann, in welcher Atmosphäre und aufgrund welcher Motive bestimmte Beschlüsse gefasst worden sind.

Sein Netzwerk ist riesig, und das weit über das Sparkassenlager hinaus. Zugleich zählt er zu denen, die genau verstanden haben, wie die Sparkassengruppe tickt. Insofern ist seine Einschätzung immer sehr gefragt, welche Aussichten auf Erfolg ein Vorschlag oder eine Initiative im Verbund hat. Aus journalistischer Sicht bedauerlich ist freilich, dass der Verbandsvorsteher, so der offizielle Titel des Sparkassenpräsidenten im Sparkassengesetz, zu clever ist, um sich in vertraulichen Fragen in die Karten schauen zu lassen.

Schneider kann zweifelsohne für sich in Anspruch nehmen, ein Freidenker zu sein. Wie die Bankenaufsicht einen Sachverhalt betrachtet, ist das eine – wie Schneider es bewertet, das andere. Seit Jahren treibt ihn die Frage um, wie eine zunehmend engmaschige Regulierung mit der Zeit Bankgeschäft verändert – und auch die, die es betreiben.

Am Fuß der Schwäbischen Alb geboren studierte Schneider in Tübingen und Freiburg Recht, arbeitete anschließend im Landratsamt und später als persönlicher Referent des baden-württembergischen Innenministers Dietmar Schlee. 14 Jahre war der Christdemokrat Landrat des Landkreises Biberach, 15 Jahre gehörte er als direkt gewählter Abgeordneter dem Landtag in Stuttgart an. Seit dem 1. Juli 2006 ist er baden-württembergischer Sparkassenpräsident. In diesem Amt wird ihn am 1. Mai 2024 wieder ein Landrat ablösen, nämlich der Landrat des Hohenlohekreises, Matthias Neth. Neth spricht von “großen Fußspuren”, die Schneider nach 18 Jahren hinterlasse.

Schneider wird Ende April nächsten Jahres in Ruhestand gehen und dann mehr Zeit für seine vielfältigen gesellschaftlichen Engagements haben – beim Roten Kreuz ebenso wie beim Landesmuseum oder den Musikfestspielen. An diesem Donnerstag wird Peter Schneider 65 Jahre alt.

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