Peucker folgt Bortenlänger beim Aktieninstitut
Peucker folgt Bortenlänger beim Aktieninstitut
fed Frankfurt
Henriette Peucker wird am 1. Mai 2024 neue Geschäftsführende Vorständin des Deutschen Aktieninstituts, des DAI. Das Präsidium des Aktieninstituts hat die 54-jährige Peucker am Montag bestellt. Sie folgt auf diesem Posten der 57 Jahre alten Christine Bortenlänger. Bortenlänger habe sich nach fast zwölf Jahren im Amt entschieden, keine weitere Amtszeit anzustreben, heißt es in einer Mitteilung des Aktieninstituts. Sie hatte den DAI-Chefposten im Sommer 2012 von Prof. Rüdiger von Rosen übernommen, der zuvor 17 Jahre lang die Geschicke des Aktieninstituts gesteuert hatte.
Erfahren in Kapitalmarktthemen
Das Deutsche Aktieninstitut versteht sich als Stimme des Kapitalmarkts. In ihm sind mehr als 200 Mitglieder organisiert, die eine enge Beziehung zum Kapitalmarkt haben: Kanzleien und Wirtschaftsprüfer, Banken und Börsen – und insbesondere Emittenten. Die im DAI vertretenen Firmen repräsentieren mehr als 90% der Kapitalisierung der an deutschen Börsen notierten Unternehmen. Das Aktieninstitut ermittelt Kennzahlen der Aktienkultur in Deutschland, verfasst Positionspapiere über aktuelle Themen des Finanzplatzes Deutschland und vertritt die Interessen seiner Mitglieder im Austausch mit Politik und Aufsichtsbehörden.
Peucker bringt jede Menge Erfahrungen mit, die sie in der neuen Rolle als Geschäftsführende Vorständin des Aktieninstituts gut einsetzen kann. Sie hat sich in unterschiedlichen Funktionen intensiv mit Kapitalmarktthemen befasst – und mit den Auswirkungen auf Banken, Börsen und andere Finanzmarktakteure. Nach dem Studium europäischen Rechts in Paris (Sciences Po, Paris XI) arbeitete sie unter anderem für die Investmentbank Schroder Salomon Smith Barney.
Anschließend war sie in Berlin und Brüssel Head of European Public Affairs bei der Deutschen Börse. 2010 heuerte sie im Berliner Büro bei der Kommunikationsberatung Hering Schuppener an und beriet als Partnerin Unternehmenskunden insbesondere in regulatorischen Fragen. Bis Mitte 2022 blieb sie für Finsbury Glover Hering tätig, bevor sie in die Geschäftsführung des Bankenverbands wechselte. Beim BdB vertrat sie kommissarisch den erkrankten Christian Ossig seit August 2022 als Hauptgeschäftsführer. Sie verließ den Verband aber ein Jahr später, nachdem sich die Interessenvertretung der privaten Kreditinstitute in Deutschland im Sommer vergangenen Jahres für Heiner Herkenhoff als Nachfolger von Ossig entschieden hatte.
Das Deutsche Aktieninstitut freue sich, mit Peucker eine neue Geschäftsführende Vorständin gefunden zu haben, „die mit ihrer fachlichen Expertise, persönlichen Erfahrung und ihrem internationalen Profil alle Voraussetzungen mitbringt, die erfolgreiche Arbeit von Christine Bortenlänger fortzusetzen und die Positionen des Deutschen Aktieninstituts im Dialog mit der Politik effektiv zu vertreten“, erklärt die Präsidentin des DAI, Melanie Kreis, im Hauptberuf Finanzvorständin der DHL Group.
Kreis würdigt zugleich die Arbeit von Bortenlänger in den zurückliegenden Jahren. Sie habe die Arbeit des Aktieninstituts „auf ein neues Niveau gehoben“, unter anderem, indem sie die Organisation professionalisiert, den Außenauftritt modernisiert, das Netzwerk erweitert und damit die Durchschlagskraft deutlich erhöht habe.
Ein Fünftel mehr Mitglieder
Präsidium und Vorstand dankten Bortenlänger für deren „großartigen Einsatz“. In die Amtszeit Bortenlängers fielen neben anderem der Ausbau der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit durch Etablierung des Deutsch-Französischen Wirtschaftsforums mit dem Partnerverband Afep sowie die Übernahme der Geschäftsstelle der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex. Die Zahl der Mitglieder des DAI stieg seit Amtsantritt Bortenlängers um rund ein Fünftel.
Peucker erklärt, sie wolle „das Profil des Aktieninstituts insbesondere mit Blick auf eine noch stärkere internationale Vernetzung, eine weitere Diversifizierung der Mitgliedschaft und Veränderungen der Kapitalmarktregulierung – zum Beispiel auf ESG-Anforderungen – weiter schärfen“. Die nun scheidende Geschäftsführerin bleibt mit Blick auf ihre nächste berufliche Station unbestimmt: „Ich freue mich auf eine neue Phase meines Berufslebens, mit mehr Freiraum und Flexibilität für Familie, Aufsichtsratsmandate und Ehrenamt“, sagt Bortenlänger.