scd – SAP-Aufsichtsratschef und -Mitgründer Hasso Plattner hat am Vorabend der virtuellen Hauptversammlung des Dax-Konzerns angedeutet, dass er seinen eigentlich schon für 2022 angekündigten Abschied noch einmal verschieben könnte. “Dies wird meine letzte Amtszeit sein”, hatte Plattner vor rund 3 500 Aktionären in der SAP-Arena erklärt, als er im Mai 2019 noch einmal für drei Jahre wiedergewählt wurde. “Jetzt bin ich schon 76. Da kommt’s auf ein paar Jährchen mehr auch nicht mehr an”, relativierte er seine Vorjahresaussage nun in einem Interview mit dem “Handelsblatt”. Es liege eine gewisse Logik darin, in unruhigen Coronazeiten ein Stück Sicherheit und Kontinuität ins Unternehmen zu bringen. Insofern denke er darüber nach, sein Mandat nochmals zu verlängern.Neben der Coronavirus-Pandemie haben auch zahlreiche Wechsel im SAP-Vorstand die Anleger in der jüngeren Vergangenheit verunsichert. Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) kritisiert in ihrer Stellungnahme zur SAP-Hauptversammlung die “ständigen Wechsel im Vorstand”. 2019 und 2020 seien sechs Vorstände bei SAP gegangen bzw. ausgetauscht worden. Auch die Doppelspitze sei nach nur fünf Monaten gescheitert. Das bringe viel Unruhe in das Unternehmen und koste die Aktionäre zudem viel Geld.