Senderchef Daniel Rosemann verlässt ProSiebenSat.1
Senderchef Daniel Rosemann
verlässt ProSiebenSat.1
jh München
Einer der bekanntesten Manager im deutschen Privatfernsehen verlässt nach 15 Jahren ProSiebenSat.1: Daniel Rosemann, der Chef der Sender Sat.1 und ProSieben, geht. Jetzt sei der richtige Zeitpunkt dafür, ist in einer Stellungnahme von ihm zu lesen, auch wenn es die größte und schwerste Entscheidung sei, die er bisher in seinem Leben getroffen habe.
Im Unternehmen heißt es, die Initiative für den Abschied habe Rosemann selbst ergriffen. Bert Habets, der Vorstandsvorsitzende von ProSiebenSat.1, habe in einer Mitarbeiterversammlung gesagt, er hätte Rosemann gern im Unternehmen behalten. Rosemann hat als Senderchef erfolgreiche Shows wie "The Masked Singer" und "Joko & Klaas gegen ProSieben" begleitet, vor allem mit Sat.1 aber auch Flops erlebt. Erst in der vergangenen Woche wurde die Nachmittagsshow "Volles Haus!" nach etwas mehr als einem halben Jahr eingestellt, da der Zuspruch der Zuschauer zu schwach war.
Zusätzlicher Posten für Habets
Der Fernseh- und Internetkonzern mit Sitz in Unterföhring bei München bündelt nach Rosemanns Abgang das Unterhaltungsgeschäft. Habets ist seit Juli dieses Jahres im Vorstand auch für diese Kernsparte verantwortlich, nachdem Wolfgang Link, wie Rosemann eine Branchengröße, nach 14 Jahren aus dem Unternehmen ausgeschieden war – "im besten Einvernehmen", wie es auch damals hieß. Vom 1. November an ist Habets zusätzlich Vorsitzender der Geschäftsführung des Tochterunternehmens Seven.One Entertainment Group. Geschäftsführer werden dort zudem Henrik Pabst und Finanzchef Stefan Endriß.
Als Chief Content Officer werde Pabst senderübergreifend für die Inhalte auf allen Plattformen zuständig sein und zum Beispiel über Fragen wie Eigenproduktion oder Zukauf entscheiden, heißt es. Das Unternehmen verspricht sich von dieser Bündelung mehr Effizienz im Unterhaltungsgeschäft. Zudem soll so die Digitalisierung vorangetrieben werden.
Neue Chefin für Joyn
Chefin der Streaming-Plattform Joyn wird vom 1. November an Katharina Frömsdorf. Sie löst Tassilo Raesig ab, der wie Finanz- und Contentchef René Sahm das Unternehmen verlässt. ProSiebenSat.1 begründet beide Abgänge mit "unterschiedlichen Auffassungen über die zukünftige Ausrichtung der Plattform". Habets hatte angekündigt, Joyn biete künftig nicht nur Inhalte für junge Nutzer an. Raesig war dem offenbar nicht gefolgt.