Wirecard

Prüferaufsicht gewinnt vor Arbeitsgericht

Der Ex-Chef der öffentlichen Wirtschaftsprüferaufsicht Apas wurde entlassen, weil er mit Wirecard-Aktien gehandelt hatte. Das war allerdings nicht rechtens, entschied nun das Arbeitsgericht.

Prüferaufsicht gewinnt vor Arbeitsgericht

Der Ex-Chef der öffentlichen Wirtschaftsprüferaufsicht Apas wurde entlassen, weil er mit Aktien der Wirecard gehandelt hatte, während seine Behörde die Wirtschaftsprüfung der inzwischen pleitegegangenen Gesellschaft unter die Lupe nahm. Das war allerdings nicht rechtens. Der Ende letzten Jahres suspendierte Ralf Bose habe eine Kündigungsschutzklage gegen seine Entlassung gewonnen, teilte das Arbeitsgericht Frankfurt mit. Das Urteil erging bereits im Juli. Die Parteien hätten sich mittlerweile außergerichtlich geeinigt, teilte das Gericht mit, ohne anzugeben, was genau der Vergleich beinhaltet.

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, zu dem die Apas gehört, bestätigte, dass man sich nach dem Gerichtsurteil mit Bose geeinigt habe und das Arbeitsverhältnis nunmehr beendet sei. Auch Boses Anwalt Thomas Dick wollte keine darüber hinausgehenden Details nennen.

Im Dezember letzten Jahres hatte Bose vor dem Wirecard-Untersuchungsausschuss des deutschen Bundestages ausgesagt. In einer Sitzung, die sich bis spät in die Nacht zog, erklärte er, er habe Ende April 2020 Wirecard-Aktien gekauft und im nächsten Monat mit Verlust wieder verkauft.Während dieser Zeit hatte die Apas eine vorläufige Untersuchung der Arbeit von Ernst & Young für Wirecard zu einer regulären hochgestuft. Bose war nur Stunden nach dem Ende seiner Aussage suspendiert worden, im folgenden Monat wurde er entlassen. Wirecard ist der größte Bilanzskandal Deutschlands und Ernst & Young steht unter Beschuss, weil diese ihn nicht früher erkannt haben.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.