Lupus alpha

Ralf Lochmüller 60

Lupus alpha hat sich seit der Entstehung im Oktober 2000 zu einer erfolgreichen Investmentboutique entwickelt. Gründer und CEO Ralf Lochmüller feiert am 28. Dezember seinen 60. Geburtstag.

Ralf Lochmüller 60

Von Silke Stoltenberg, Frankfurt

Beileibe die wenigsten Gründungen aus den Zeiten des Börsenbooms um die Jahrtausendwende haben überlebt, geschweige denn, es zum Erfolg gebracht. Zu den wenigen Ausnahmen gehört die Fondsboutique Lupus alpha, die Ralf Lochmüller im Oktober 2000 zusammen mit vier Partnern gegründet hat. Der gebürtige Duisburger war damals seit zwölf Jahren Global Partner und Ge­schäftsführer bei der amerikanisch-britischen Investmentgesellschaft Invesco, als er sich zum Sprung in die Unabhängigkeit entschloss. „Damals ging fast jeden Tag ein neues Unternehmen an die Börse. Diese Dynamik wirkte enorm ansteckend“, so Lochmüller, der am 28. Dezember seinen 60. Geburtstag feiert.

Mit einer Spezialisierung auf wenige Produkte, flachen Hierarchien und viel Freiheiten für die Fondsmanager ist es dem Chief Executive Officer zusammen mit seiner mittlerweile 90-köpfigen Mannschaft gelungen, sich einen festen Platz als Nischenanbieter in der wettbewerbsintensiven Assetmanagementbranche zu erarbeiten. Dabei habe man sich den „Gründerspirit“ der Anfangszeit bewahrt. „Wir arbeiten eng als Team zusammen, haben wenige Hierarchien, sprechen offen und schnell über Probleme, geben Fondsmanagern große Freiheiten, die wiederum sehr engagiert und verantwortungsvoll damit umgehen und mit Leidenschaft ihren Job machen“, wie der verheiratete Vater von fünf Kindern der Börsen-Zeitung schon einmal ausführlich dargelegt hat (vgl. BZ vom 12.9.2018). Auch würden gute Fondsmanager bei Lupus alpha nicht – wie bei großen Assetmanagern üblich – beim Aufstieg mit zusätzlichen Anforderungen belastet, die nichts mit ihrer eigentlichen Aufgabe zu tun hätten, nämlich Personalverantwortung oder das Management von Einheiten.

Krisenerprobt

Drei Dinge seien bei Lupus alpha zentral: Unabhängigkeit, die in­habergeführte­, partnerschaftliche Struktur und die Konzentration auf wenige, spezialisierte Anlageklassen. Diese sind vor allem europäische Small und Mid Caps sowie Volatilitätsstrategien, verbriefte Unternehmenskredite (CLOs) und globale Wandelanleihenstrategien. Zuletzt betrug das verwaltete Vermögen für institutionelle Anleger und Vertriebspartner rund 15 Mrd. Euro.

In ihrer noch jungen Geschichte hat die Boutique gleich mehrere Krisen mitgenommen: die Krise am Neuen Markt, die der ohnehin schwach ausgeprägten deutschen Aktienkultur einen erheblichen Dämpfer versetzt hat, die Krise in Russland, in den Schwellenländern und die Finanzkrise. Mit der Corona-Pandemie kam die krisenerprobte Fondsboutique bislang sehr gut zurecht, zumal die Assetmanagementbranche seit Jahren durch die Nullzinspolitik der Zentralbanken floriert.

Lochmüller, der seit 34 Jahren in Frankfurt lebt, ist der Mainmetropole durch eine Reihe von Hilfsprojekten und sein kulturelles Engagement als Mitglied im Komitee des Städel Museums eng verbunden. So unterstützt er mit Lupus alpha z. B. seit 2014 die Winterspeisung der Evangelischen Hoffnungsgemeinde in Frankfurt und beteiligt sich seit 15 Jahren an der jährlichen Weihnachtsaktion des Frankfurter Kinderbüros. Die Förderung von jungen Talenten ist ihm auch außerhalb seines eigenen Unternehmens wichtig, beispielsweise durch Engagement in einem Migrationsprojekt der Hertie-Stiftung oder in der Stiftung „Little House of Hope“, die eine Schule in Namibia betreibt. Sein Herzenswunsch für die nächsten Jahre: eine eigene Stiftung zu gründen.

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