Geburtstag

Reinhard H. Schmidt wird 75

Welchen Beitrag kann das Finanzsystem zur gesellschaftlichen Entwicklung leisten? Wie ein roter Faden zieht sich diese Frage durch die Forschung des Frankfurter Bankprofessors Reinhard H. Schmidt.

Reinhard H. Schmidt wird 75

lee

Vielleicht liegt es am inhärenten Mantra der Effizienz, dass man Universalgelehrte in den Finanzwissenschaften eher selten antrifft. Die für diese Haltung erforderliche Neugier auf die Welt hat sich Reinhard H. Schmidt, Seniorprofessor am House of Finance der Frankfurter Goethe-Universität, bewahrt. Seine lange Karriere führten den Wissenschaftler, der am 7. September seinen 75. Geburtstag feiert, von der Universität Göttingen nach Trier und im Rahmen von Gastprofessuren nach Stanford, Washington, Philadelphia, Ohio, Paris und Mailand. Seit 1991 lehrt er dort, wo es jeden wahren Liebhaber der Grünen Soße hinzieht: in der Bankenmetropole Frankfurt.

Nicht erst seit 2008 die Wall-Street-Banken und einige der auf Sinnsuche gestrauchelten Landesbanken in Wanken gerieten, gehört Schmidt zu den Verfechtern einer strengen Regulierung. Pauschale Schuldzuweisungen sind ihm jedoch trotz einer wie er sagt, „linken Vergangenheit“, fremd. So attestierte er der 2011 im Bankenviertel campierenden Blockupy-Bewegung einen „gefährlichen Populismus“, weil sie die Banken zum Blitzableiter machten für etwas, was Politiker zu verantworten hätten. Niemals losgelassen hat ihn indes die Frage, welchen Beitrag das Finanzwesen zur gesellschaftlichen Entwicklung leisten kann. Daraus resultiert ein Forschungsschwerpunkt auf den Verbundbanken, der dem Betriebswirt den Ruf des Sparkassenverstehers eingebracht hat.

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