EU-Spitzenpersonalien

Roberta Metsola leitet erneut das EU-Parlament

Mit einer sehr breiten Mehrheit von 90% der gültigen Stimmen hat das EU-Parlament die Malteserin Roberta Metsola erneut zur Präsidentin gewählt.

Roberta Metsola leitet erneut das EU-Parlament

Roberta Metsola leitet
erneut das EU-Parlament

fed Brüssel

Die alte Präsidentin ist die neue Präsidentin – nein, die Rede ist (noch) nicht von EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen. Denn zunächst einmal hatten die Abgeordneten des EU-Parlaments, die Hälfte davon übrigens Neulinge, am Dienstag darüber zu entscheiden, wer dem Europäischen Parlament vorsitzen soll. Sie entschieden sich mit breiter Mehrheit für die Malteserin Roberta Metsola, die die Rolle der Präsidentin bereits seit knapp zweieinhalb Jahren ausübt und nun für die gleiche Dauer wiedergewählt worden ist.

Die Christdemokratin, die damit der größten Parteienfamilie des EU-Parlaments angehört, erhielt 562 Stimmen. Gegen sie war die Linke Irene Montero angetreten, die 62 Stimmen auf sich vereinigen konnte. Bezogen auf die gültigen Stimmen hat Metsola mit 90% das historisch beste Ergebnis bei Präsidenten-Wahlen im EU-Parlament eingefahren.

Juristin und Diplomatin

Die 45 Jahre alte promovierte Juristin, die acht Jahre lang als maltesische Diplomatin in Brüssel gearbeitet hatte, bevor sie 2013 erstmals in das EU-Parlament einzog, wandte sich in ihrer ersten Ansprache ausdrücklich gegen Nationalismus und autoritäre Staatsführung. Sie zählte zu den Ersten, die sich nach Beginn des Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine für Waffenlieferungen ausgesprochen hatte.

Dank Europa könnten Millionen von Bürgerinnen und Bürgern von einer Zukunft träumen, in der es ein unbegrenztes Potenzial gebe, wurde Metsola am Dienstag von Nachrichtenagenturen zitiert. Zudem forderte sie, dass das Parlament in die Lage versetzt werden müsse, andere Institutionen besser zu kontrollieren und zur Verantwortung ziehen zu können. „Wir können nicht akzeptieren, dass unsere Rolle als Parlamentarier verwässert wird“, sagte die Christdemokratin.

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