Mobilfunkdienstleister

Robin Harries wird Vorstandschef von Freenet

Trivago-Vorstand Robin Harries wechselt zu Freenet. Er wird Nachfolger von Christoph Vilanek als Chef des Mobilfunkkonzerns.

Robin Harries wird Vorstandschef von Freenet

Trivago-Vorstand Harries wechselt an Freenet-Spitze

ste Hamburg

Ein halbes Jahr nach der Ankündigung, dass der seit 2009 amtierende Freenet-Chef Christoph Vilanek nicht für eine weitere Verlängerung seines Vertrags über das Jahresende 2025 hinaus zur Verfügung stehen werde, hat der Mobilfunkanbieter die Nachfolge geregelt. Wie das MDax-Unternehmen aus Büdelsdorf am Dienstag mitteilte, soll Robin Harries spätestens zum 1. August Mitglied im Vorstand werden und den Posten des Vorstandsvorsitzenden übernehmen.

„Wir sind stolz und glücklich zugleich, dass wir Herrn Harries als neuen CEO für Freenet gewinnen konnten“, so Aufsichtsratschef Marc Tüngler. Robin John Andes Harries werde mit seinen vielfältigen branchenspezifischen sowie strategischen Erfahrungen das Unternehmen weiterentwickeln und „nochmals zukunfts- und ertragsorientierter gestalten“. Harries gehört seit April 2024 dem Vorstand des Hotel-Suchmaschinenbetreibers Trivago an, für den er bereits zwischen 2012 und 2018 tätig war. Von 2018 an sammelte der Diplom-Kaufmann Managementerfahrungen in der Mobilfunkbranche bei Drillisch Online bzw. 1&1 Telecommunication.

Generationswechsel

Die Berufung des 42-Jährigen zum Nachfolger von Christoph Vilanek, der Ende Januar sein 57. Lebensjahr vollendet, geht offenbar einher mit dem Ziel eines Generationswechsels an der Unternehmensspitze. „Wir brauchen jemanden, der die Perspektive hat, Freenet zehn Jahre oder länger zu steuern“, hatte Aufsichtsratschef Tüngler anlässlich der Ankündigung des Ausscheidens von Vilanek im Gespräch mit der Börsen-Zeitung erklärt.

Erst im November vorigen Jahres hatte Freenet die mittelfristige Ausrichtung aktualisiert. So setzt das Unternehmen − künftig unter Führung von Harries, der mit einem dreijährigen Vertrag ausgestattet wird – weiterhin auf seine Digital-Lifestyle-Strategie und will vor allem im IPTV-Bereich deutlich wachsen. Das operative Ergebnis vor Abschreibungen (Ebitda) soll bis 2028 verglichen mit 2023 um rund 20% oder mindestens 100 Mill. auf 600 Mill. Euro zulegen.

Aufsichtsratschef dankt

Die Freenet-Aktie legte bis Dienstagmittag um bis zu 1,4% auf 29,44 Euro zu. Aufsichtsratschef Tüngler dankte in der Mitteilung dem amtierenden Vorstandsvorsitzenden, der das Unternehmen in den vergangenen 16 Jahren „erfolgreich und resilient aufgestellt“ habe. Vilanek habe aus einem reinen Mobilfunkanbieter ein Unternehmen mit den zwei starken Säulen Mobilfunk und Digital Lifestyle sowie TV und Medien geformt. Der Zeitpunkt des Wechsels ist laut Tüngler „ideal, da langfristige Vereinbarungen mit den drei Netzbetreibern sowie das nachhaltige Wachstum im Geschäftsfeld IPTV eine höchst solide Basis für neue Impulse und Geschäftsideen“ böten.

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