Nach drei Jahren im Amt verlässt die Compliance-Leiterin Sabine Roeckl-Schmidt die Deutsche Börse. Ein Sprecher des Marktbetreibers bestätigte am Donnerstag einen entsprechenden Bericht des „Handelsblatts“. Die 57-jährige Managing Director geht zum 30. Juni.

Die studierte Juristin übernahm im Juli 2019 die Compliance-Leitung. Seinerzeit trat sie als Leiterin des rund 140-köpfigen Teams die Nachfolge von James Kreis an. Der US-amerikanische Jurist war im Juni 2020 zum Vorstand für das neu geschaffene Ressort des von Bilanzbetrug erschütterten Zahlungsdienstleisters Wirecard berufen worden, um kurz darauf für den zurückgetretenen Markus Braun als Interims-Vorstandsvorsitzender einzuspringen.

Roeckl-Schmidt, die an der Ludwig-Maximilians-Universität in München studiert hat, arbeitet bereits seit etwas mehr als 16 Jahren für die Deutsche Börse. Zunächst war sie rund neuneinhalb Jahre lang Head of Section, Corporate Governance, anschließend von Juni 2012 bis Dezember 2015 Head of Department General Counsel & Corporate Office. Im Januar 2016 erfolgte die Beförderung zur Managing Director Personal, ehe sie ihre derzeitige Funktion übernahm. Aus dem Haus ist zu hören, dass Roeckl-Schmidt sehr geschätzt wird und ihr Weggang als schwerer Verlust für das Unternehmen empfunden wird. Über ihre weiteren Pläne wurde am Donnerstag nichts bekannt.

Ihre berufliche Laufbahn startete Roeckl-Schmidt im Siemens-Konzern. Zunächst vom Februar 1994 bis zum November 1998 als Corporate Legal Counsel in München ar­beitend, war sie vom Januar 1999 bis zum April 2001, ebenfalls in der Funktion als Corporate Legal Counsel, für die Siemens Shared Services Pvt. Ltd. in Bracknell im Vereinigten Königreich tätig. Im Juni 2000 wechselte sie zur international tätigen amerikanischen Anwaltskanzlei Weil, Gotshal & Manges LLP, für die sie bis zum Dezember 2011 in London arbeitete.

Roeckl-Schmidt ist auch Prokuristin der Eurex Frankfurt, der Eurex Clearing, der Clearstream Holding AG und der Börse Frankfurt Zertifikate AG.