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RWE holt Digital­expertinnen

 RWE holt sich geballtes Digital-Know-how in den Aufsichtsrat. Der Energieversorger wechselt zur Hauptversammlung am 28. April drei Mitglieder im Kontrollgremium aus. Die wohl prominenteste Neubesetzung ist Hauke Stars, Ex-Vorständin der Deutschen...

RWE holt Digital­expertinnen

ak

 RWE holt sich geballtes Digital-Know-how in den Aufsichtsrat. Der Energieversorger wechselt zur Hauptversammlung am 28. April drei Mitglieder im Kontrollgremium aus. Die wohl prominenteste Neubesetzung ist Hauke Stars, Ex-Vorständin der Deutschen Börse. Die 53-Jährige bringt sowohl IT-Wissen als auch viel Finanzmarkterfahrung mit. Seit ihrem Ausstieg bei der Deutschen Börse betätigt sie sich verstärkt als Aufsichtsrätin und ist in die Gremien von Fresenius und Kühne + Nagel berufen worden.

Internationaler wird der RWE-Aufsichtsrat durch die Kandidatur von Helle Valentin. Die 53-jährige Dänin arbeitet seit fast 30 Jahren für IBM, war vor einigen Jahren schon COO für den deutschsprachigen Raum und ist seit 2019 Chefin des nordischen Geschäftskundensegments. In Dänemark und den Niederlanden ist sie Mitglied mehrerer Aufsichtsräte.

Weiterer neuer Kontrolleur soll der ehemalige RWE-Manager Dr. Hans Bünting werden. Der 56-jährige promovierte Wirtschaftswissenschaftler war lange Chef der Ökostromtochter Innogy, bevor er nach der Neuordnung der deutschen Energielandschaft und der Übernahme von Innogy durch Eon mit einer dicken Abfindung ging. Den Aufsichtsrat verlassen die ehemalige Oberbürgermeisterin von Mülheim an der Ruhr, Dagmar Mühlenfeld (70), der frühere österreichische Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (75) sowie Peter Ottmann (69), der Geschäftsführer des Verbands der kommunalen RWE-Aktionäre. Mit den geplanten Wechseln verjüngt sich das Kontrollgremium.

Während in diesem Jahr noch die komplette Anteilseignerseite neu gewählt wird, plant RWE künftig, die Amtszeiten zu verteilen. Die Hälfte der Mitglieder wird bis 2024 gewählt, die andere Hälfte bis 2025. In Zukunft will der Konzern dann die Kontrolleurinnen und Kontrolleure jeweils für drei Jahre wählen. Mit der neuen Staffelungsstruktur will RWE vermeiden, dass es zu größeren Erfahrungsverlusten kommt, wenn sich der Aufsichtsrat wie bislang komplett alle paar Jahre der Neuwahl stellt, wie das Unternehmen in der HV-Einladung schreibt.

In die Vorstandsvergütung, die von den Anteilseignern gebilligt werden soll, zieht RWE erstmals Nachhaltigkeitsziele ein: Die langfristige aktienbasierte Vergütung hängt künftig zu einem Drittel von der CO2-Intensität des Kraftwerksparks des Konzerns ab. Der Versorger hatte sich vor eineinhalb Jahren zum Ziel gesetzt, bis 2040 klimaneutral zu sein. Auch bei den Tantiemen werden Leistungen auf dem Gebiet ESG und Mitarbeitermotivation berücksichtigt.

Wertberichtigt Seite 6