Sandoz-Führung bereit für den Spin-off
Sandoz, die zum Novartis-Konzern gehörende Herstellerin von Nachahmermedikamenten, hat mit Blick auf ihre Abspaltung den Verwaltungsrat bestellt. Das zehnköpfige Gremium steht unter Führung von Gilbert Ghostine, der als CEO des Genfer Aromen- und Riechstoffherstellers Firmenich soeben den Zusammenschluss mit dem niederländischen DSM-Konzern über die Bühne gebracht hat. Als Vizepräsidentin sitzt ihm die schweizerisch-britische Karen J. Huebscher zur Seite. Die promovierte Molekularbiologin war zwischen 2000 und 2011 für Novartis tätig. Neben ihr zählt das Aufsichtsgremium von Sandoz drei weitere Frauen: Shamiram Feinglass und Aarti Shah haben eine Laufbahn im US-Gesundheitssektor (Danaher bzw. Eli Lilly) hinter sich. Dagegen ist die Italienerin Maria Varsellona als Rechtschefin des Konsumgüterkonzerns Unilever nach wie vor operativ tätig.
Hoher Frauenanteil
Mit einem Frauenanteil von 40% liegt der Sandoz-Verwaltungsrat klar über dem Mittel von 33%, das der Personalvermittler Spencer Stuart 2022 für die 48 größten Publikumsgesellschaften in der Schweiz ermittelt hat. Mit François-Xavier Roger, Finanzchef von Nestlé, und Urs Riedener, CEO des börsennotierten Schweizer Milchverarbeiters Emmi, verfügt das Gremium auch über Personen mit tiefgehenden Kenntnissen über die Schweiz und das Land als Unternehmensstandort. Ähnliches lässt sich auch über den Lufthansa-Finanzchef Remco Steenbergen sagen, der von 2018 bis 2020 für den Schokoladenhersteller Barry Callebaut als Finanzchef in der Schweiz tätig war. Mit Yannis Skoufalos, der bis 2019 die Verantwortung für das Lieferkettenmanagement beim Konsumgüterkonzern Procter & Gamble innehatte, wird die Diversität des Gremiums zusätzlich erweitert. Im Urteil von Valentina Gizzi, Präsidentin des “Cercle Suisse des Administratrices” ist die Zusammensetzung des Sandoz-Gremiums “ausgewogen”. Auch wegen Gilbert Ghostine, der lange beim britischen Spirituosenhersteller Diageo tätig war, verfüge der Sandoz-Verwaltungsrat über viel Konsumgüterexpertise, stellt Gizzi fest. Im Geschäft mit rezeptfreien Medikamenten sei eine anderer Mentalität erforderlich als im klassischen Pharmageschäft, sagt die Expertin, die selbst lange dort tätig war.