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Saudi-Arabiens Staatsfonds-Chef wird Chairman von Saudi Aramco

cru - Im Zuge der Vorbereitungen auf den weltweit größten Börsengang des staatlichen Erdölkonzerns Saudi Aramco hat Saudi-Arabiens Regierung den Chairman des Unternehmens ausgewechselt. Erstmals wird das Konglomerat nicht mehr vom Energieminister,...

Saudi-Arabiens Staatsfonds-Chef wird Chairman von Saudi Aramco

cru – Im Zuge der Vorbereitungen auf den weltweit größten Börsengang des staatlichen Erdölkonzerns Saudi Aramco hat Saudi-Arabiens Regierung den Chairman des Unternehmens ausgewechselt. Erstmals wird das Konglomerat nicht mehr vom Energieminister, sondern vom Chef des Staatsfonds geführt, weil dieser mehr Kapitalmarktexpertise und Nähe zu Banken mitbringt.Neuer CEO von Saudi Aramco ist Yasir al-Rumayyan, der 49 Jahre alte Kopf des Public Investment Fund, mit dessen Hilfe De-facto-Staatschef Prinz Mohammed bin Salman die Wirtschaft des Landes zu diversifizieren sucht. Er löst Energieminister Khalid al-Falih auf dem Posten ab, der Saudi Aramco seit 2015 geführt hatte und dessen Macht schon kürzlich durch die Schaffung eines neuen Industrieministeriums beschnitten wurde. Er soll künftig nur noch die Erdölpolitik des Landes ausarbeiten.Yasir Al-Rumayyan sitzt als Gouverneur des Public Investment Fund, des Staatsfonds des Königreichs Saudi-Arabien, auch in den Verwaltungsräten von Saudi Aramco, des US-amerikanischen Transportnetzwerks Uber und der japanischen multinationalen Softbank-Gruppe.Insidern zufolge ist der Vorstand des saudi-arabischen Erdölriesen von New York als Standort für eine Börsennotierung abgerückt, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Dieser Schritt wäre mit zu vielen rechtlichen Risiken verbunden. Letztlich liege die Entscheidung aber bei Kronprinz Mohammed. Notierung in RiadBevor die Pläne vergangenes Jahr vorübergehend auf Eis gelegt wurden, sei New York der bevorzugte Ort des Kronprinzen für die nun 2020/2021 angepeilte Mega-Emission gewesen – mit einem Ziel für den Gesamtwert des Unternehmens von 2 Bill. Dollar. Nun seien Riad und London die beiden wahrscheinlichsten Börsenplätze. Die Aktienemission soll bis zu 100 Mrd. Dollar einspielen und die saudi-arabische Wirtschaft unabhängiger vom Erdöl machen.