Skydance-Chef wehrt sich gegen Einmischung in Paramount-Übernahme
Skydance-Chef wehrt sich gegen Nebenbuhler
xaw New York
Im Übernahmedrama um das Medienkonglomerat Paramount Global kochen die Gemüter wieder hoch. So erhebt Skydance-Media-Chef David Ellison, der sich im Juli auf einen Merger über eine Akquisition der Holding National Amusements – Eigentümerin des Großteils der stimmberechtigen Paramount-Anteile – geeinigt hatte, nun schwere Vorwürfe gegen das eingesetzte Dealkomitee. Denn dieses verlängerte die „Go Shop“-Periode, in der Verwaltungsräte Angebote prüfen können, am Mittwoch bis zum 5. September – angeblich, ohne Skydance zuvor darüber zu informieren.
Zuvor war der ehemalige Warner-Music-Chef Edgar Bronfman Junior mit einer 6 Mrd. Dollar schweren Offerte für National Amusements und eine Beteiligung an Paramount in den Deal gegrätscht. Das zuständige Komitee des Medienkonglomerats prüfte darauf, ob das Angebot im Vergleich zu den von Skydance gebotenen Konditionen „besser ist oder erwartbar zu einem besseren Angebot führen könnte".
Skydance argumentiert, dass dies nicht der Fall sei und der Verwaltungsrat die „Go Shop“-Periode damit nicht hätte verlängern dürfen. Dass Paramount über Mittwoch hinaus mit Bronfman verhandle, stelle einen „nicht wieder gut zu machenden, materiellen Verstoß gegen die Transaktionsvereinbarung dar“. Das Dealkomitee solle Bronfmans Team auffordern, alle für die Verhandlungen relevanten Dokumente zurückzugeben oder zu zerstören.
Der 41-jährige Ellison, der Skydance mit kräftiger Unterstützung seines Vaters – dem Oracle-Mitgründer Larry Ellison – aufgebaut hat, will durch die Übernahme von Paramount in höhere Hollywood-Kreise vorstoßen. Sein 8 Mrd. Dollar schweres Angebot sieht vor, die Bilanz von Paramount mit 1,5 Mrd. Dollar aufzupolstern. Zudem sollen mehr als 4 Mrd. Dollar zur Verfügung stehen, um 50% der Paramount-B-Aktien zu übernehmen.
Bronfman hatte zunächst 4,3 Mrd. Dollar geboten, seine Offerte aber schnell aufgestockt. Die zusätzlichen 1,7 Mrd. Dollar sollen für eine Tender Offer zur Verfügung stehen, durch die nicht stimmberechtigte Aktionäre ihre Anteile zu je 16 Dollar eincashen könnten – also zu 1 Dollar mehr, als Ellison bietet. Skydance betont jedoch, dass dadurch weniger Aktionäre bevorteilt würden als bei ihrem insgesamt deutlich schwereren Angebot. Zudem sei Bronfmans Finanzierung „von zahlreichen Faktoren abhängig und unsicher“. Die Gemüter im Übernahmedrama dürften sich in den kommenden zwei Wochen kaum beruhigen.