ste – Kurz nach der Mitteilung, dass die bisherigen Finanzziele für 2018 nicht mehr zu erreichen seien (vgl. BZ vom 2. November), informierte der 3-D-Drucker-Hersteller SLM Solutions am Donnerstagabend auch über das Ausscheiden von Finanzvorstand und Vorstandssprecher Uwe Bögershausen. Die Aktie des einstigen TecDax-Unternehmens, die im Mai 2014 mit 18 Euro in den Handel kam und im bisherigen Verlauf dieses Jahres bereits zwei Drittel ihres Werts verloren hatte, sackte daraufhin am Freitag 18,9 % auf das Rekordtief von 12,22 Euro ab. Einen Zusammenhang zwischen den Nachrichten besteht in diesem Fall aber offenbar nicht.Bögershausen, der im September 2013 kurz vor dem Börsengang zu dem Unternehmen nach Lübeck gekommen war, habe dem Aufsichtsrat mitgeteilt, dass er für eine Verlängerung seines bis Ende Juni 2019 laufenden Vertrages nicht zur Verfügung stehe, so SLM Solutions. Als Grund für das Ausscheiden gibt der bald 45 Jahre alte Diplom-Ökonom, dessen Familie im niedersächsischen Oldenburg lebt, in der Mitteilung persönliche Gründe an.Anfang 2017 hatte er nach der Abberufung des Vorstandsvorsitzenden Markus Rechlin zusätzlich zu seinem Posten als Finanzvorstand die CEO-Aufgaben übernommen – ursprünglich für eine halbjährige Übergangszeit. Einen neuen Vorstandsvorsitzenden fand der 3-D-Drucker-Hersteller aber bis heute nicht. Aufsichtsratschef Hans-Joachim Ihde dankt dem ehemaligen Roland-Berger-Projektmanager, der vor seinem Wechsel zu SLM Solutions für den 2011 an die Börse gekommenen Cloppenburger Fahrradhersteller Derby Cycle sowie für den Prenzlauer Solarmodulhersteller Aleo Solar tätig war, in der Mitteilung für dessen “Loyalität dem Unternehmen gegenüber und die ausgezeichnete Arbeit in den letzten fünf Jahren”.In diesen Zeitraum fiel neben dem Börsengang im Mai 2014 und der Platzierung einer Wandelanleihe mit einem Emissionsvolumen von 58,5 Mill. Euro auch der Übernahmeversuch durch den US-Konzern General Electric (GE) vor zwei Jahren. Die Akquisition kam nicht zustande, weil sie durch den US-Hedgefonds Elliott, der heute mit einem Anteil von 18,9 % größter Aktionär von SLM Solutions ist, verhindert wurde. SLM Solutions verlor mit GE den wichtigsten Kunden. Seitdem bemüht sich das Unternehmen um Kompensation durch Rahmenverträge mit verschiedenen Kunden, womit man in Lübeck aber offenbar nicht so schnell vorankommt wie erhofft.Ein solcher Rahmenvertrag über 20 Maschinen des Typs SLM 800 und einem Umsatzvolumen von mindestens 37 Mill. Euro wurde vor einem Jahr auch mit einem Kunden aus dem Energiesektor mit Sitz in Asien abgeschlossen, der nun wegen der Beschädigung einer Maschine, mit der wesentliche Bauteile zur Abnahme der Anlagen hergestellt werden sollten, die Gewinnwarnung von SLM verursachte.