Der Sparda-Bank Baden-Württemberg in Stuttgart steht ein dreifacher Stabwechsel im Vorstand bevor. Altersbedingt würden sich drei der vier Vorstände in absehbarer Zeit in den Ruhestand begeben, teilte das Institut auf Anfrage mit. Neben dem 60-jährigen Vorstandsvorsitzenden Martin Hettich dürften dies die Vorstandsmitglieder Bernd Klink (61) und Joachim Haas (60) sein. Darüber hatte der Internetdienst Finanzszene zuerst berichtet.

Wie ein Sprecher der Bank weiter sagte, sei der anstehende Wechsel seit Langem bekannt, so dass der Aufsichtsrat unter Vorsitz von Lothar Krauß frühzeitig die Weichen für eine gestaffelte Übergabe und einen fließenden Übergang habe stellen können. Details über den Zeitpunkt des Ausscheidens der einzelnen Vorstände und deren Nachfolge wollte er nicht nennen. Man befinde sich in einem aus Altersgründen geordneten Nachfolgeprozess des Vorstandsgremiums.

Inwieweit die Demission mit den Schwierigkeiten bei der zähen Einführung der Multibanking-App „Teo“ zu tun hat, wollte der Sprecher nicht sagen. Immerhin hat Hettich die Entwicklung und den Betrieb von Teo durch das Stuttgarter Fintec Comeco massiv vorangetrieben, was sich auch in der hohen Beteiligung der Sparda Baden-Württemberg von rund 44% an Comeco widerspiegelt. Noch im Juli sagte Hettich gegenüber der Börsen-Zeitung, Comeco sei bis 2025 ausfinanziert. Nach verlustreichen Vorjahren und einem ausgeglichenen Ergebnis 2023 sollte das Fintech, das sich mit der weiteren Suche nach Gesellschaftern zuletzt schwergetan hatte, laut Hettich im kommenden Jahr schwarze Zahlen schreiben. Nicht zuletzt durch die Einführung der neuen App war die Kundenzahl der Sparda Baden-Württemberg von 713.000 (2019) auf 642.000 (2022) zurückgegangen. Der Name der Comeco-Marke "Teo" ist ein Akronym, das für Transparenz, Einfachheit und Offenheit steht.