Kreditwirtschaft

Sparkasse Südholstein schasst Vorstandschef

Die Sparkasse Südholstein trennt sich mit sofortiger Wirkung von ihrem Vorstandsvorsitzenden Andreas Fohrmann. Bei einem Treffen am Freitag beschloss der Verwaltungsrat, das Dienstverhältnis zu beenden, wie das Institut in Neumünster mitteilte....

Sparkasse Südholstein schasst Vorstandschef

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Die Sparkasse Südholstein trennt sich mit sofortiger Wirkung von ihrem Vorstandsvorsitzenden Andreas Fohrmann. Bei einem Treffen am Freitag beschloss der Verwaltungsrat, das Dienstverhältnis zu beenden, wie das Institut in Neumünster mitteilte. Grund für die Demission sei eine „Überschreitung der Verantwortungs- und Zuständigkeitsbereiche, die das Vertrauensverhältnis zwischen Herrn Fohrmann und dem Verwaltungsrat nachhaltig beschädigt hat“. Konkreter wollte sich die Sparkasse nicht äußern.

Der Beschluss steht dem Vernehmen nach nicht im Zusammenhang mit den im Juni bekannt gewordenen Gesprächen über eine mögliche Fusion mit der in Bad Oldesloe und Eutin ansässigen Sparkasse Holstein, aus der die größte Sparkasse in Schleswig-Holstein mit einer Bilanzsumme von mehr als 13 Mrd. Euro hervorgehen würde. Man werde die Gespräche wie geplant fortsetzen, hieß es bei der Sparkasse Südholstein, die Ende 2020 eine Bilanzsumme von gut 6 Mrd. Euro aufwies und mit knapp 900 Beschäftigten auf eine Aufwandsquote von gut 71% kam. Verwaltungsrat und Vorstand bekräftigten die strategische und wirtschaftliche Sinnhaftigkeit der Verbindung. Die Trennung von Fohrmann habe keine Auswirkungen auf die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und die bilanzielle Stärke des Instituts, dessen Träger der Zweckverband Sparkasse Südholstein ist.

Man bedaure, dass die Zusammenarbeit nach erfolgreichen Jahren ende, erklärte Jan Peter Schröder, Landrat des Kreises Segeberg und Verwaltungsratsvorsitzender der Sparkasse Südholstein. Unter Führung des seit Anfang 2014 amtierenden Vorstandsvorsitzenden, dessen Vertrag noch bis Ende 2023 lief, sei die Sparkasse zu einer der vertriebsstärksten Organisationen im Sparkassenverbund aufgestiegen. Das Institut, noch vor einer Dekade ein Stützungsfall im Sparkassenlager, verfüge über eine solide wirtschaftliche Verfassung. „Doch die Überschreitung von Verantwortungs- und Zuständigkeitsbereichen ließ uns keine andere Wahl und dieser Schritt war notwendig, um die ordnungsgemäße Unternehmensführung nachhaltig zu sichern“, so Schröder.

Fohrmann (Jahrgang 1963) war knapp zwei Jahre Vorstand der Sparkasse Chemnitz, ehe er an die Spitze der Sparkasse Südholstein wechselte. Nach einem Jura-Studium in seiner Geburtsstadt hatte der Münsteraner seine Karriere 1994 bei der Stadtsparkasse Dresden begonnen. Nach der Fusion zur Ostsächsischen Sparkasse wechselte er 2005 zur SachsenLB. Nach deren Notverkauf im Zuge der Finanzkrise an die LBBW wurde das regionale Kundengeschäft unter dem Namen Sachsen Bank weitergeführt, deren Vorstand Fohrmann ab April 2008 angehörte.