Sexuelle Diskriminierung

Stacey Macken setzt sich gegen BNP Paribas durch

Eine Londoner Bankerin hat vor Gericht mehr als 2 Mill. Pfund Entschädigung zugesprochen bekommen. Ihre männlichen Chefs hätten sich „gehässig und rachsüchtig“ benommen.

Stacey Macken setzt sich gegen BNP Paribas durch

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Stacey Macken (50) hat sich vor einem Londoner Arbeitsgericht gegen ihren Arbeitgeber BNP Paribas durchgesetzt und eine Entschädigungssumme von mehr als 2 Mill. Pfund wegen sexueller Diskrimi­nierung, Viktimisierung und ungleicher Bezahlung erstritten. Ihre männlichen Chefs hätten sich ihr gegenüber „gehässig und rachsüchtig“ verhalten, urteilte Richterin Emma Burns.

Als sie 2013 mit einem Jahresgehalt von 120 000 Pfund eingestellt wurde, wusste Macken nicht, dass ein männlicher Neuzugang mit dem gleichen Titel und Zuständigkeitsbereich 160 000 Pfund erhielt. Zudem wurden ihm Boni in vielfacher Höhe der ihr gewährten Sonderzahlungen bewilligt. Ihre Gehaltserhöhungen fielen niedriger aus. Von einem ihrer Bosse wurde sie regelmäßig mit einem „Jetzt nicht, Stacey“ abgewimmelt, wenn sie ihn ansprechen wollte. Das sei so oft passiert, dass es sich im Büro zum geflügelten Wort entwickelt habe. Das Gericht wertete das als „erniedrigenden Kommentar“. Eines Abends hinterließen Kollegen nach einem Pubbesuch einen Hexenhut auf ihrem Schreibtisch, was vom Gericht als „inhärent sexistischer Akt“ bezeichnet wurde. Man habe bei der Festsetzung der Entschädigung berücksichtigt, dass die Bank es un­terlassen habe, sich in vollem Um­fang zu entschuldigen. Macken hatte sich wiederholt intern beschwert, so­wohl über ihre Behandlung als auch über ihre Vergütung, bevor sie den Klageweg einschlug.  

                        (Börsen-Zeitung,