Stellvertretender Bosch-Chef

Stefan Asenkerschbaumer 65

Ein 65. Geburtstag wirft die Frage nach der beruflichen Zukunft auf. Stefan Asenkerschbaumer, der dieses Alter am nächsten Dienstag erreicht, antwortet am Telefon mit einem Lachen: „Lassen Sie sich überraschen“, sagt der stellvertretende...

Stefan Asenkerschbaumer 65

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Ein 65. Geburtstag wirft die Frage nach der beruflichen Zukunft auf. Stefan Asenkerschbaumer, der dieses Alter am nächsten Dienstag erreicht, antwortet am Telefon mit einem Lachen: „Lassen Sie sich überraschen“, sagt der stellvertretende Vorsitzende der Geschäftsführung, Finanz-, Einkaufs- und Logistikchef von Bosch. Er lässt sich nur entlocken, dass er wisse, wie lange er noch im Dienst des Stuttgarter Zulieferer- und Technologiekonzerns stehe. Die Öffentlichkeit werde rechtzeitig davon erfahren. Das wird wohl noch eine Weile dauern. „Es bereitet mir unverändert Freude, meine Aufgaben zu erfüllen“, berichtet der promovierte Betriebswirt. Er fühle sich auch fit, obwohl Skifahren und Bergwandern in der Pandemie nur eingeschränkt möglich seien, ebenso Sport mit dem Ball – von Tischtennis bis Fußball.

Es sind auch für Bosch besondere Zeiten – wegen Corona und der allmählich sich beschleunigenden Abkehr der Autoindustrie vom Verbrennungsmotor. Da setzt das Stiftungsunternehmen offenbar auf Bewährtes. Auch Volkmar Denner, der Vorsitzende der Geschäftsführung, wird in diesem Jahr 65. Der 30. November ist sein Geburtstag. Manches deutet darauf hin, dass auch er noch eine Weile für Bosch tätig bleibt. Wenn zur Jahresmitte zwei der zehn Geschäftsführer gehen, übernimmt Denner zusätzlich die Ressorts Technik und Digitales.

Der in Oberbayern geborene Asenkerschbaumer startete seine Karriere bei Bosch 1987 als Trainee. Über Stationen als Fachreferent, Abteilungs- und später Werk- und Geschäftsleiter sowie Bereichsvorstand wurde er 2010 in die Geschäftsführung berufen. Stellvertretender Vorsitzender ist er seit Juli 2013.

Rotarier und Dozent

Daneben engagiert sich der Honorarprofessor der Uni Erlangen-Nürnberg als Rotarier und seit gut zwei Jahren als Präsident der Schmalenbach-Gesellschaft für Betriebswirtschaft. Spannend findet er besonders die Digitalisierung von Finanzfunktionen und deren Folgen, immer mehr Daten und dies in Echtzeit zu erhalten. Schnelle Entscheidungswege in Organisationen seien deshalb notwendig. Dafür müssten die Fähigkeiten der Mitarbeiter ausgebaut werden. „Der Fokus liegt auf Datenkompetenz und Verständnis für IT sowie Anwendungen der künstlichen Intelligenz“, sagt Asenkerschbaumer. Bosch habe damit schon vor Jahren begonnen und sei auf einem guten Weg.