Stefan Schmittmann 65
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– Seine letzten Tage als Aufsichtsratsvorsitzender der Commerzbank hatte sich Stefan Schmittmann, als er 2018 dieses Amt angetreten hatte, vermutlich anders vorgestellt – und angesichts eines bis 2023 reichenden Mandats wohl auch später. Schon als Risikovorstand des Instituts fiel Schmittmann, im Gegensatz zu Paul Achleitner, seinem Pendant bei der Deutschen Bank, vor allem dadurch auf, dass er nicht öffentlich auffiel und stattdessen lieber intern wirkte. Die Attacke des Finanzinvestors Cerberus auf das Management der Bank rückte im Juni vergangenen Jahres dann neben Vorstandschef Martin Zielke auch Schmittmann unversehens ins Rampenlicht. Wenige Wochen später nahm er gemeinsam mit dem Vorstandschef, dessen Strategie er als Aufsichtsratschef gestützt hatte, den Hut.
Ob er es seither bereut hat, den Vorsitz im Aufsichtsrat überhaupt angenommen zu haben? 2015 jedenfalls hatte der Manager, der sich als Risikovorstand der Commerzbank einen tadellosen Ruf erarbeitet hatte, seinen bis Oktober 2016 laufenden Vertrag bereits vorzeitig aufgelöst, um sich als Endfünfziger in seine Heimatstadt München zurückzuziehen. Weil die Commerzbank auf der Suche nach einem externen Kandidaten für die Nachfolge von Aufsichtsratschef Klaus-Peter Müller nicht fündig wurde, erklärte er sich 2018 bereit, in den Aufsichtsrat zu gehen. Am Montag dürfte der Mann, dessen öffentlichen Auftritte sich weitgehend auf eine routinierte Leitung der Hauptversammlungen 2019 und 2020 beschränkten, zumindest im kleinen Kreis im Mittelpunkt stehen. Dann feiert er seinen 65. Geburtstag.