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Steiner rückt in Porsche-Vorstand auf

igo - Der Sportwagenbauer Porsche hat ab sofort einen neuen Vorstand für Forschung und Entwicklung. Der im Zuge des VW-Abgasskandals freigestellte Wolfgang Hatz (57) habe das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlassen. Sein Vertrag wurde "auf seine...

Steiner rückt in Porsche-Vorstand auf

igo – Der Sportwagenbauer Porsche hat ab sofort einen neuen Vorstand für Forschung und Entwicklung. Der im Zuge des VW-Abgasskandals freigestellte Wolfgang Hatz (57) habe das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlassen. Sein Vertrag wurde “auf seine Initiative hin vom Aufsichtsrat einvernehmlich aufgelöst”, teilte Porsche mit. Auf Hatz, der diese Position seit Februar 2011 innehatte, folgt sein Stellvertreter Dr. Michael Steiner (51), der seit 14 Jahren im Entwicklungszentrum in Weissach tätig ist und bisher mit der Entwicklung Gesamtfahrzeug/Qualität den wichtigsten Entwicklungsteilbereich leitete.Steiner sei der bestmögliche Experte für das Amt, kommentierte Vorstandschef Oliver Blume die Personalie. Das habe er bereits ab 2002 als Leiter Innovationen und Konzepte und dann ab 2005 als erster Leiter der damals neu gegründeten Baureihe Panamera unter Beweis gestellt, so Blume. Zuvor war Steiner sieben Jahre lang bei Daimler beschäftigt. Er ist diplomierter Maschinenbauingenieur und hat 1995 an der TU München promoviert.Hatz war Ende September 2015 im Zuge des VW-Abgasskandals beurlaubt worden. Er war von 2001 bis 2009 im VW-Konzern, bei Audi und später bei Volkswagen, als Motorenentwickler tätig gewesen, bevor er in den Porsche-Vorstand aufstieg. Bisher hätten die Untersuchungen bei VW “keinerlei Hinweise auf eine Mitverantwortung von Hatz” ergeben, so Porsche. Ursprünglich sollten erste Ermittlungsergebnisse Ende April vorgelegt werden, nun wurde der Termin auf das vierte Quartal verschoben. Mit dieser Situation waren weder Hatz noch Porsche zufrieden. Dem Hersteller fehlt seit nunmehr sieben Monaten ein Forschungsvorstand, der die Fäden in der Hand hält und eine Linie vorgibt. Hatz litt indes darunter, untätig sein zu müssen. Er gilt als treibende Kraft hinter der 2015 vorgestellten Elektrostudie Mission E und den jüngsten Porsche-Erfolgen im Motorsport. Dass Porsche im April die Langstrecken-Weltmeisterschaft in Bahrain gewonnen hatte und Hatz an diesem Erfolg nicht teilhaben konnte, habe ihn sehr getroffen, berichtet einer, der ihm nahesteht. Weil die interne Aufklärung andauere und damit auch Hatz’ Beurlaubung, habe er sich entschieden, Porsche zu verlassen. “Ich blicke gerne auf meine Zeit bei der Porsche AG zurück und begrüße außerordentlich, dass Michael Steiner meine Nachfolge antritt”, wird er zitiert.