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Stelios unterliegt im Kampf um die Easyjet-Führung

hip - Der Easyjet-Gründer Stelios Haji-Ioannou (53) hat im Machtkampf um die Easyjet-Führung den Kürzeren gezogen. Seitdem der für seine Verdienste um das Unternehmertum geadelte Absolvent der London School of Economics, der sich einfach nur mit...

Stelios unterliegt im Kampf um die Easyjet-Führung

hip – Der Easyjet-Gründer Stelios Haji-Ioannou (53) hat im Machtkampf um die Easyjet-Führung den Kürzeren gezogen. Seitdem der für seine Verdienste um das Unternehmertum geadelte Absolvent der London School of Economics, der sich einfach nur mit Stelios anreden lässt, den Board vor einem Jahrzehnt im Streit über die Strategie verließ, ist es immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen ihm und der Unternehmensführung gekommen. Der streitlustige Sprössling einer griechisch-zypriotischen Reederfamilie verlangte zuletzt, eine 4,5 Mrd. Pfund schwere Bestellung von 107 Flugzeugen bei Airbus zu stornieren. Er schrieb diesen Monat eine Belohnung von 5 Mill. Pfund für Whistleblower aus, die mit Informationen aufwarten können, mit deren Hilfe sich der Deal zu Fall bringen lassen könnte. Stelios ist zwar der größte Aktionär (34 %). Doch schon als er die aus seiner Sicht exzessive Vergütung des Boards oder die ihm zu ambitionierten Expansionspläne der Fluggesellschaft bemängelte, stimmten die institutionellen Investoren mit den angestellten Managern.Wie der Lufthansa-Wettbewerber nun per Pflichtveröffentlichung mitteilte, stimmten auf einer eigens anberaumten virtuellen Hauptversammlung im Hangar 89 am Londoner Flughafen Luton jeweils um die 58 % des anwesenden Kapitals gegen die von ihm geforderte Abwahl von Chairman Robert John Orr Barton, CEO Johan Peter Lundgren, Andrew Robert Findlay und Andreas Bierwirth. “Die Luftfahrtbranche steht vor nie dagewesenen Herausforderungen und die unmittelbare Priorität für den Board war es, die nötigen Schritte zu tun, um Easyjet erfolgreich durch diese Phase der Ungewissheit zu führen”, ließ sich Barton zitieren. “Der Board strebt gute Beziehungen mit allen Anteilseignern des Unternehmens an und hofft, Sir Stelios wieder konstruktiv mit einbeziehen zu können.”Easyjet kündigte zuvor an, bereits ab dem 15. Juni wieder zu fliegen – noch vor dem Rivalen Ryanair, der erst ab dem 1. Juli wieder in die Luft gehen will. Zunächst soll nur eine kleine Zahl von Flügen auf Strecken angeboten werden, für die ausreichend Nachfrage besteht, um einen rentablen Betrieb zu gewährleisten. Es geht vor allem um innerbritische Verbindungen und Flüge nach Frankreich. Vergangenen Monat hatte der Billigflieger mitgeteilt, über ausreichend Liquidität für einen neunmonatigen Lockdown zu verfügen. Mit Airbus einigte sich das Unternehmen auf eine spätere Auslieferung bestellter Maschinen.