Mit Lars Stoy übernimmt zum 1. Mai ein ausgewiesener Freund des Baufinanzierungsgeschäfts die Leitung des deutschen Privatkundengeschäfts der Deutschen Bank. Der 48-Jährige folgt in der Funktion dem stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden Karl von Rohr, der interimistisch eingesprungen war, als Dr. Manfred Knof die Bank verließ, um Vorstandsvorsitzender der Commerzbank zu werden. Wie zeitgleich mit der Vertragsverlängerung von Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing, dem Aufstieg von Rebecca Short in den Vorstand sowie dem Ausscheiden von COO Frank Kuhnke und der damit einhergehenden Neuverteilung der Vorstandsressorts bekannt gegeben wurde, rückt Stoy in das Konzernleitungskomitee auf und berichtet an von Rohr (vgl. BZ vom 30. März).

Stoy, der zuletzt das Privatkundengeschäft der mit der Deutschen Bank verschmolzenen Postbank verantwortete, dürfte einen nicht unbeträchtlichen Anteil daran haben, dass die Deutsche Bank im ersten Quartal im inländischen Privatkundengeschäft trotz des anhaltenden Margendrucks im Einlagengeschäft ein Ertragsplus von 1% verzeichnete. Denn ein beträchtlicher Anteil der zusätzlichen Provisionseinnahmen durch den Verkauf von Anlage- und Versicherungsprodukten, die das In­stitut verbuchte, kam über die Filialen der Postbank herein, deren Bedeutung im Vertriebsmix der Manager stets betont.

Der gebürtige Niedersachse ist ordentlich herumgekommen im deutschen Massengeschäft. Begonnen hat Stoy seine Banklaufbahn 1994 bei der Commerzbank, von der er nach fünf Jahren zur BHW Bausparkasse wechselte. 2006 zog es ihn als Leiter Investor Relations zur damals noch eigenständigen Postbank. 2009 wurde er parallel dazu Finanzchef, 2013 Vorstandschef der BHW Bausparkasse. 2017 wechselte er in den Vorstand der Postbank.