Konzernvorstand

Stühlerücken bei der Lufthansa

Bei der Lufthansa wird mitten im Aufbruch aus der Coronakrise der Vorstand neu sortiert. Annette Mann steigt auf und löst Alexis von Hoensbroech ab.

Stühlerücken bei der Lufthansa

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Mitten im Aufbruch aus der Coronakrise schüttelt die Lufthansa das Management unterhalb des Konzernvorstands durch. Annette Mann soll von März 2022 an die Tochter Austrian Airlines (AUA) führen. Die 43-Jährige ist seit 18 Jahren an Bord der Lufthansa und tritt die Nachfolge von Alexis von Hoensbroech an, der den Konzern auf eigenen Wunsch verlässt, nachdem er knapp dreieinhalb Jahre an der AUA-Spitze stand und dabei auch die Finanzen verantwortete. Mann ist künftig die Chefin der AUA-Vorstände Michael Trestl und Francesco Sciortino. Die an der österreichischen Grenze aufgewachsene Betriebswirtin verantwortet aktuell den Bereich Corporate Responsibility und ist in dieser Funktion für die Weiterentwicklung, die Steuerung und die Realisierung eines ganzheitlichen und konzernübergreifenden Nachhaltigkeitsprogramms verantwortlich, wie Lufthansa mitteilt.

Von Hoensbroech, der intern als möglicher Nachfolger von Lufthansa-Konzernchef Carsten Spohr gehandelt wurde, geht dem Vernehmen nach zur kanadischen Fluggesellschaft Westjet, wo er nach einer wettbewerbsrechtlichen Pause Mitte 2022 beginnt. Der Manager ließ wissen, er blicke „mit großer Dankbarkeit auf die letzten dreieinhalb Jahre zurück“, und zeigte sich „stolz, dass wir einen Weg durch die existenzielle Krise gefunden haben, in die wir durch die Pandemie gerutscht sind“. AUA-Aufsichtsratschefin Christina Foerster dankte von Hoensbroech für seine „herausragenden Dienste“ und wünschte ihm „alles erdenklich Gute für seine neue Aufgabe“.

Außerdem teilt die Fluggesellschaft mit, dass Jens Ritter, derzeit Mitglied der Geschäftsführung und COO von Eurowings, ab 1. April 2022 neuer CEO von Lufthansa Airlines und damit Nachfolger von Klaus Froese wird. Froese wolle nach über sechs Jahren in der Geschäftsleitung von Lufthansa Airlines künftig am Steuer des Neuzugangs Boeing 787 sitzen. Der 49-Jährige Ritter startete als Pilot bei der Lufthansa und war später in verschiedenen Managementfunktionen im Konzern tätig.

Etwas überraschend kommt der Wechsel vom Wilken Bormann, der seit April 2020 Leiter Lufthansa Group Finance ist. In dieser Rolle hatte es der 52-Jährige buchstäblich mit einem Feuerwehreinsatz zu tun, bei dem er Tag und Nacht arbeitete, um dem Konzern finanziell Luft zu verschaffen. Er galt auch als besondere Stütze des Vorstands, als der damalige Finanzchef Ulrik Svensson Anfang April wegen einer schweren Erkrankung ausschied. Bormann wird nun Vorstand für Finanzen und Personal der LSG Group, die allerdings verkauft werden soll.