Der hoch verschuldete Modediscounter Takko Fashion, der gerade eine umfangreiche Restrukturierung durchmacht, bekommt einen neuen Beiratsvorsitzenden. Den Vorsitz des Kontrollgremiums habe Dirk Van den Berghe übernommen, teilte das Unternehmen aus Telgte mit.

Er tritt die Nachfolge des langjährigen Beiratsvorsitzenden und Ex-Lidl-Chefs Karl-Heinz Holland an, der nach dem Eigentümerwechsel bei Takko vom Finanzinvestor Apax zum Hauptgläubiger Silver Point Capital zurückgetreten ist.

Van den Berghe verfüge über fast 20 Jahre Erfahrung als CEO von Einzelhandels- und Digitalunternehmen auf drei Kontinenten mit jeweils bis zu 10 Mrd. Dollar Umsatz, hieß es. Unter anderem war er Executive Vice President und regionaler CEO von Walmart Asia & Canada und CEO von Delhaize Belgium & Luxembourg. Darüber hinaus verfügt er über Erfahrungen als Aufsichtsrat der Flipkart Group in Indien, JD.com in China, The Very Group in Großbritannien, Telenet in Belgien und anderer Unternehmen. Er kooperiert im neuen Amt mit Tjeerd Jegen, CEO von Takko Fashion.

Die Bonitätswächter von S&P betrachten die Umschuldung des Modediscounters, der 2.000 Filialen in 17 Ländern betreibt, als "notleidend, weil die Kreditgeber weniger erhalten werden als ursprünglich versprochen, was einem Zahlungsausfall gleichkommt".

"Die Umstrukturierung impliziert einen Schuldenerlass in Höhe von 253,6 Mill. Euro, durch den die Mehrheit der Anleihegläubiger die Kontrolle über das Unternehmen übernehmen", urteilt S&P-Analystin Valentina Guerra. Davon werden 105 Mill. Euro als Schulden der Holdinggesellschaft von Takko wieder eingesetzt – von ursprünglich 510 Mill. Euro vorrangig besicherten Schuldverschreibungen. Der Rest wurde in Eigenkapital umgewandelt, das hauptsächlich der Gläubiger Silver Point Capital erhalten hat.