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Terium geht mit 12 Millionen Euro

cru - Der Energiekonzern Innogy, der in den kommenden Monaten zwischen Eon und RWE aufgeteilt wird, hat geklärt, wer das Unternehmen bis zu seinem vermutlichen Ende Anfang 2020 führen wird. Der bisherige Interimschef und vormalige Personalvorstand...

Terium geht mit 12 Millionen Euro

cru – Der Energiekonzern Innogy, der in den kommenden Monaten zwischen Eon und RWE aufgeteilt wird, hat geklärt, wer das Unternehmen bis zu seinem vermutlichen Ende Anfang 2020 führen wird. Der bisherige Interimschef und vormalige Personalvorstand Uwe Tigges ist vom Aufsichtsrat zum “dauerhaften” Vorstandsvorsitzenden bestellt worden. Der 53 Jahre alte Manager, der bis 2016 Betriebsratschef des Innogy-Mutterkonzerns RWE war, hatte das Amt im Dezember 2017 zunächst übergangsweise übernommen, nachdem sich Innogy plötzlich von Vorstandschef Peter Terium getrennt hatte, weil der mit einer Gewinnwarnung aufgrund des schwachen Geschäfts in Großbritannien den Aktienkurs zum Absturz gebracht hatte. 5 Millionen “gespart”Der Niederländer, der wegen seiner mangelnden Kostendisziplin vor die Tür gesetzt wurde, erhält eine Abfindung von insgesamt rund 12 Mill. Euro. Das seien 5,3 Mill. Euro weniger, als er bei Erfüllung seines Vertrages bekommen hätte, erläuterte Aufsichtsratschef Dr. Erhard Schipporeit am Dienstag vor den Aktionären auf der Hauptversammlung in der Essener Grugahalle. Die 17,3 Mill. Euro, die Terium bis zum Auslaufen seines Vertrages zugestanden hätten, setzen sich aus 10,8 Mill. Euro Festgehalt und circa 6,5 Mill. Euro an langfristigen Leistungsanreizen zusammen.Zudem hat die Innogy-Hauptversammlung den ehemaligen Eon-Finanzchef und amtierenden RWE-Aufsichtsrat Schipporeit als Vertreter der Anteilseigner in den Aufsichtsrat gewählt. Zuvor hatte das Amtsgericht Essen Schipporeit mit Wirkung ab dem 1. Januar 2018 zum Mitglied des Aufsichtsrats bestellt. Kritik an DoppelrolleEr löste Multi-Aufsichtsrat Werner Brandt ab, der seine Tätigkeit wegen der vermehrten Inanspruchnahme im Kontrollgremium von Siemens abgegeben hatte. Schipporeit wurde mit 98,7 % der abgegebenen Stimmen gewählt, obwohl es zuvor heftige Kritik an seiner Ämterhäufung mit insgesamt neun Aufsichtsratsmandaten sowie an seiner Doppelrolle bei Innogy und RWE gab.Verlängert wurden die Verträge der für das Kerngeschäft mit den Netzen verantwortlichen Hildegard Müller sowie von Ökostrom-Vorstand Hans Bünting und Vertriebsvorstand Martin Herrmann – jeweils bis zum 31. März 2022. Finanzvorstand bleibt Bernhard Günther, der vor einigen Wochen Opfer eines Säureattentats geworden war, sich jedoch auf dem Weg der Besserung befindet und bereits wieder an Telefonkonferenzen teilnimmt. Seine Aufgaben werden derzeit von Ökostromchef Bünting kommissarisch übernommen. Vorstandschef Tigges wie auch Finanzvorstand Günther sind bis Ende März 2021 bestellt.