Thierry Breton 60
hei – Thierry Breton, seit 2009 Chef des IT-Dienstleisters Atos, ist außerhalb Frankreichs vor allem durch zwei Karrierestationen bekannt geworden: Im Jahr 2002 übernahm der studierte Informatiker die Führung von France Télécom während der schwersten Existenzkrise des teilstaatlichen Konzerns, der unter seinen Schulden zusammenzubrechen drohte, und sanierte ihn erfolgreich – mit staatlicher Unterstützung. Derart geadelt rückte er auf den Posten des französischen Wirtschafts- und Finanzministers, den er von 2005 bis 2007 innehatte.Seine anschließende Tätigkeit als Professor in Harvard füllte den agilen Manager, der heute seinen 60. Geburtstag feiert, nicht aus. Und so rückte er im Jahr 2009 an die Spitze von Atos. Zugleich ist Breton heute Ehrenvorsitzender von Orange (ehemals France Télécom) und Thomson.Der Vater dreier Töchter besuchte keine der “Grande Ecole” genannten Eliteschulen. In seinen Anfängen war er vielmehr ein typischer Selfmademan. Nach seiner Ingenieurausbildung zog es Breton Anfang der achtziger Jahre zunächst nach New York, wo er Mathematik unterrichtete und dann ein Start-up-Unternehmen in der Informatikbranche gründete. Auch als Autor von Science-Fiction-Büchern über die Informationstechnologie tat er sich hervor. Sein Buch “Softwar” wurde mit 1,5 Millionen verkauften Exemplaren ein Bestseller. Im Jahr 1986 kehrte er nach Frankreich zurück, um erste Schritte in die (westfranzösische) Regionalpolitik zu unternehmen und baute den Technologiepark Futuroscope auf.Er versuchte sich mit gemischtem Erfolg als Sanierer des Computerherstellers Bull, brachte das seinerzeitige Unterhaltungselektronik-Unternehmen Thomson auf Kurs, bevor er zu France Télécom kam.