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Üppiges Salär für Google-CFO Porat

Von Sebastian Schmid, New York Börsen-Zeitung, 28.3.2015 Der Wechsel von Morgan-Stanley-Finanzchefin Ruth Porat zum Internetkonzern Google hat unlängst reichlich Beachtung gefunden - stand er doch für den Trend, dass es immer mehr...

Üppiges Salär für Google-CFO Porat

Von Sebastian Schmid, New YorkDer Wechsel von Morgan-Stanley-Finanzchefin Ruth Porat zum Internetkonzern Google hat unlängst reichlich Beachtung gefunden – stand er doch für den Trend, dass es immer mehr Wall-Street-Banker in die Sonne Kaliforniens zieht. In den vergangenen Jahren waren zahlreiche hoch dekorierte Bankmanager in Richtung Silicon Valley gewechselt. So hatte Anthony Noto Goldman Sachs verlassen, um bei dem von ihm an die Börse begleiteten Kurznachrichtendienst Twitter als Finanzchef anzuheuern. Auch Square-CFO Sarah Friar ist eine ehemalige Goldman-Bankerin. Facebook-CFO David Wehner wechselte zwar vom Online-Spiele-Spezialisten Zynga zum sozialen Netzwerk, kam zuvor aber von der Investmentbank Allen & Co.Ein wesentlicher Grund für die hohe Anziehungskraft des Silicon Valley sind die oftmals deutlich attraktiveren Vergütungspakete – ehemals der Vorzug der Wall Street schlechthin. So wird Googles neue Finanzchefin im ersten Jahr über 70 Mill. Dollar einstreichen. Bei Morgan Stanley kam sie auf gut 10 Mill. Dollar im Jahr. Das Fixgehalt von 665 000 Dollar ist bei Google nur der geringste Anteil. Zusätzlich erhält sie 5 Mill. Dollar in bar als Antrittsbonus. Hinzu kommen Aktienoptionen im Wert von 25 Mill. Dollar. Anfang 2016 erhält sie zudem mit Sperrfristen versehene Aktien im Wert von 40 Mill. Dollar. Porat hat mit diesem Vergütungspaket noch nicht einmal Außergewöhnliches ausgehandelt. Noto erhielt von Twitter zum Amtsantritt sogar gleich Aktienoptionen im Wert von 61 Mill. Dollar übertragen – Gehalt und Bonus für das erste Jahr nicht inbegriffen.US-Experten erklären die “exzessiv” anmutende Bezahlung damit, dass die Gründer bei Firmen wie Google oder Facebook auch nach dem Börsengang die Zügel fest in der Hand halten und damit praktisch ohne Aktionärskontrolle nach Gutsherrenart über das Firmenvermögen entscheiden. “Wegen der Zwei-Klassen-Struktur der Google-Aktien können sie praktisch tun, was sie wollen”, sagte etwa Corporate-Governance-Professor Charles Elson der “Financial Times”.Die rasant gestiegenen Gehälter haben sich in den vergangenen Jahren an verschiedener Stelle bemerkbar gemacht. So sind etwa die Häuserpreise im Großraum San Francisco laut Case-Shiller-Index 2014 um 9,3 % gestiegen – so stark wie in keiner anderen der 20 untersuchten US-Metropolen. In New York zogen die Preise nur um 1,9 % an.