Der Vertriebschef der VW-Kernmarke Volkswagen Pkw, Klaus Zellmer, soll Berichten zufolge der Nachfolger von Thomas Schäfer an der Spitze der Konzerntochter Škoda werden. Er übernehme den Führungsjob zum 1. Juli, meldeten das Wirtschaftsportal „Business Insider“ und die „Automobilwoche“. Vermutungen in diese Richtung hatte es schon länger gegeben – die Volkswagen-Zentrale in Wolfsburg wollte sich aber nicht zu der Personalie äußern. Offiziell gemacht werden soll die Personalie informierten Personen zufolge in der neuen Woche.

Zellmer war bis 2020 insgesamt 23 Jahre für den ebenfalls zu Europas größter Autogruppe gehörenden Sport- und Geländewagenbauer Porsche tätig gewesen, zuletzt für fünf Jahre als CEO von Porsche Cars North America. Von 2007 bis 2015 leitete der Diplom-Betriebswirt das Marketing von Porsche Deutschland. Seine berufliche Laufbahn hatte er zunächst 1994 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Professor Willi Diez im Institut für Automobilwirtschaft (IFA) in Nürtingen begonnen.

Künftig steuert der 54-Jährige nun offenbar die tschechische Marke mit Hauptsitz in Mlada Boleslav. Die Entscheidung wäre Teil einer der bei Volkswagen üblichen, größeren personellen Rundumschläge im Top-Management.

Entschieden wurde bereits, dass der 52-jährige bisherige Škoda-Chef Schäfer in diesem Jahr den bisherigen Chef der Marke Volkswagen Pkw, Ralf Brandstätter (53), ablösen soll. Schäfer hatte die Führung von Škoda im August 2020 übernommen. Seit Freitag zählt er als COO bereits zum Vorstand der Kernmarke. Am 1. Juli soll er dann zum CEO aufsteigen. Offenbar ist man in Wolfsburg mit der Arbeit des ehemaligen Daimler-Managers zufrieden, so dass ihm nun die Leitung von Volkswagen Pkw zugetraut wird.

Brandstätter wiederum geht im Sommer nach China, wo er in einer neuen Funktion für den Gesamtkonzern das zuletzt nicht optimal laufende Geschäft der Region verantworten wird. Die Volksrepublik ist der größte Automarkt der Welt und für Volkswagen der mit Abstand wichtigste Absatzmarkt – auch weil der ebenfalls große US-Markt für VW und die Markentochter Audi eine geringere Bedeutung hat als etwa für Wettbewerber wie Toyota oder die deutschen Premiumhersteller Mercedes-Benz und BMW.