Commerzbank

Vetter tritt in Achleitners Fußstapfen

Der als Sanierer angetretene Commerzbank-Chef Manfred Knof ge­nießt offenbar volles Vertrauen seines Aufsichtsratschefs Hans-Jörg Vetter. Wie am Freitag bekannt wurde, hat der selbst als versierter Bankensanierer geltende Ex-Chef der LBBW den...

Vetter tritt in Achleitners Fußstapfen

Von Anna Sleegers, Frankfurt

Der als Sanierer angetretene Commerzbank-Chef Manfred Knof ge­nießt offenbar volles Vertrauen seines Aufsichtsratschefs Hans-Jörg Vetter. Wie am Freitag bekannt wurde, hat der selbst als versierter Bankensanierer geltende Ex-Chef der LBBW den jüngsten Kursknick zum Kauf von Commerzbank-Aktien genutzt. Wie so manches, was dieser Tage von der Commerzbank zu hören ist, weckt auch das Erinnerungen an die Deutsche Bank. Wenige Wochen nachdem deren Vorstandschef Christian Sewing einen radikalen Konzernumbau angekündigt hatte, sorgte sein Aufsichtsratschef Paul Achleitner Anfang August 2019 für Aufsehen, indem er sich ebenfalls mit Aktien des von ihm beaufsichtigten Instituts eindeckte.

Bezüge eines Jahres

Notorische Nörgler könnten beanstanden, dass Vetters finanzielles Engagement bei der Commerzbank mit 210 000 Euro weit hinter der knappen Million zurückbleibt, die Achleitner in die Deutsche Bank investierte. Dahinter die seinen schwäbischen Landsleuten nachgesagte Sparsamkeit oder gar heimliche Zweifel am Erfolg der neuen Strategie zu vermuten, wäre dann aber doch zu billig. Für die Einordnung der Aktiengeschäfte hilfreich ist dagegen die unterschiedliche Vergütungsstruktur der beiden Großbanken. Wie der Blick in die Geschäftsberichte offenbart, investierten sowohl Vetter als auch Achleitner über den Daumen gepeilt ungefähr die Summe, mit der ihnen ein Jahr als Aufsichtsratschef des jeweiligen Instituts vergütet wird.

Nicht nur Vetter sei zu wünschen, dass auch die Performance seines Investments Parallelen zu den achleitnerschen Aktiengeschäften aufweist. Der Einstieg bei der Deutschen Bank hat sich bislang für den Österreicher ausgezahlt: Stand Freitag notierte der Dax-Wert gut 30% über dem Einstiegskurs von 6,844 Euro.