Die Viridium-Gruppe baut den Vorstand um: Neuer Chief Operating Officer (COO) wird zum 1. April 2024 Michael Havas, bisher Bereichsleiter Kundenservice. Zum selben Zeitpunkt übernimmt Christoph Kecher als Chief Technology Officer (CTO), der derzeit in gleicher Rolle bei der Hamburg Commercial Bank tätig ist. Das teilte der Abwickler von Lebensversicherungen am Montag mit. Die Berufungen von Havas und Kecher stehen unter dem Vorbehalt der Zustimmung der BaFin. Die deutsche Finanzaufsicht blockiert derzeit den Verkauf von 700.000 Lebensversicherungspolicen der Zurich in Deutschland an den Abwickler. Ein Grund sind nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters Bedenken der Aufseher wegen der umstrittenen Rolle des Viridium-Eigentümers Cinven bei der Rettungsaktion für den italienischen Versicherer Eurovita. Viridium arbeitet nach eigenen Angaben in Gesprächen mit der BaFin weiter an einer Lösung für eine Genehmigung.

Havas löst den langjährigen COO Markus Eschbach ab, der seit Ende 2014 Mitglied des Vorstands ist. "Unter seiner Führung wurde der Kundenservice erheblich ausgebaut und ist zu einer zentralen, modernen Organisation geworden“, wird der Aufsichtsratsvorsitzende Heinz-Peter Roß zitiert. Havas leitet den Bereich Kundenservice seit September 2022. Zuvor war er fünf Jahre lang für das Shared Service Center der Erste Bank und der österreichischen Sparkassen verantwortlich.

Im Gegensatz zu Eschbach wird CTO Jörg Günther das Unternehmen im Frühjahr verlassen. Sein Nachfolger Kecher war vor seiner Station bei der Hamburg Commercial Bank 17 Jahre lang für die HSBC in Düsseldorf und dort vor allem in der Digitalisierung und IT-Integration tätig. Zum Viridium-Vorstandskreis gehören außerdem der Vorstandsvorsitzende Tilo Dresig, Finanzvorstand Johannes Berkmann und Chief Risk Officer (CRO) Michael Sattler.

Reuters hatte im Oktober berichtet, dass Viridium zum Verkauf stehe. Der Finanzinvestor Cinven habe zwei Investmentbanken damit beauftragt, nach Käufern zu suchen. Abhängig ist der Start des Verkaufsprozesses Insidern zufolge aber vom Zustandekommen der Portfolioübernahme von der Zurich.