Vivendi-CEO verlässt TIM-Board
xbl
Arnaud de Puyfontaine (58), CEO des französischen Medienkonzerns Vivendi, hat sein Verwaltungsratsmandat bei Telecom Italia (TIM) mit sofortiger Wirkung niedergelegt. De Puyfontaine hatte den Posten seit 2015 inne und steht seit 2014 an der Spitze von Vivendi. Die Franzosen sind mit einem Anteil von knapp 24% größter Aktionär von TIM. De Puyfontaine begründete seinen Schritt damit, dass alle Beteiligten jetzt frei sein müssten, konstruktiv und transparent im Interesse des Unternehmens und seiner Anteilseigner handeln zu können.
Die Regierung Meloni strebt eine Herauslösung und mehrheitlich staatliche Kontrolle des Festnetzes aus dem Unternehmen an. Dabei gibt es jedoch enorme Gegensätze zwischen Vivendi, das eine möglichst hohe Bewertung des Netzes wünscht, und dem Staat, der eine niedrige Bewertung anpeilt. In der Diskussion ist, dass die mehrheitlich staatliche Förderbank Cassa Depositi e Prestiti (CDP) eine Mehrheit am Festnetzgeschäft erwirbt. Ein hoher Kaufpreis überstiege die Möglichkeiten der CDP. Vivendi hat die TIM-Beteiligung seit dem Einstieg 2015 mehrmals wertberichtigen müssen und ist offenbar angesichts der auch geschäftlich schwierigen Entwicklung auch mit Verwaltungsratschef Salvatore Rossi nicht zufrieden.