Die Vorstände des börsennotierten Frankfurter Fintech-Investors Finlab, Stefan Schütze und Juan Rodriguez, verlassen das Unternehmen Ende April. Als Grund wird in einer Mitteilung die angedachte Neuausrichtung von Finlab durch den Großaktionär Bernd Förtsch ge­nannt. Der Kulmbacher Verleger, dem die Börsenmedien AG gehört, welche das Wochenmagazin „Der Aktionär“ herausgibt, übt beherrschenden Einfluss aus. Als weiterer Finlab-Großgesellschafter ist in der Vergangenheit der Investor Christian Angermayer aufgetreten.

Der Aufsichtsrat habe die Beendigung der Vorstandstätigkeit im Einvernehmen mit Rodriguez und Schütze beschlossen, hieß es. Die beiden befänden sich in fortgeschrittenen Gesprächen, um in Zukunft mit einer eigenen Gesellschaft den Finlab EOS VC Fund zu managen, einen auf Blockchain-Projekte spezialisierten Risikokapitalfonds. Zeitgleich mit dem Abschied von der Finlab-Spitze werden Schütze und Rodriguez zum 30. April auch aus der Geschäftsführung der Heliad Management GmbH ausscheiden, einer 100-prozentigen Tochtergesellschaft von Finlab. Die Beteiligungs­gesell­schaft hält Anteile am Online-Broker Flatexdegiro.

„Mit der geplanten Neuausrichtung der Finlab AG als auch der Heliad Equity Partners haben mein Kollege und ich entschieden, einvernehmlich aus der Gesellschaft auszuscheiden, um die neue Strategie mit neuen Leuten umsetzen zu können“, wird Stefan Schütze in der Finlab-Mitteilung zitiert.

Aufsichtsratsvorsitzender Axel Benkner bedankt sich darin bei den beiden Vorständen „für ihre erfolgreiche Tätigkeit“. Sie hinterließen „ein sehr gut aufgestelltes und finanziell kerngesundes Unternehmen“.