Vorstandschef Jochen Zeitz verlässt Harley-Davidson
Der deutsche Harley-Davidson-Chef Jochen Zeitz will den US-Motorradhersteller in diesem Jahr verlassen. Die Suche nach einem Nachfolger laufe, teilte das Unternehmen aus Milwaukee am Dienstag mit. Der am vergangenen Sonntag 62 Jahre alt gewordene Zeitz habe bereits im vergangenen Jahr signalisiert, dass 2025 sein letztes Jahr bei Harley-Davidson sein werde. Er sei aber bereit, im Amt zu bleiben, bis ein neuer Mann gefunden sei.
Das Unternehmen habe ihm viel zu verdanken, erklärte der Verwaltungsrat: unter anderem die „Hardwire“-Strategie, mit der er die Marke neu erfunden und Harley-Davidson aus der Krise geholt habe – „in einer der schwierigsten Phasen für das Unternehmen“.
Zeitz versuchte die Motorrad-Ikone mit seinem Fünf-Jahres-Plan für jüngere Kunden attraktiver zu machen und konzentrierte sie auf Produkte mit vergleichsweise hoher Marge. Im vergangenen Jahr bröckelte der Umsatz allerdings um rund 15 %, und auch für das laufende Jahr erwartet Harley-Davidson bestenfalls ein stagnierendes Geschäft.
Puma-Chef mit 30 Jahren
Der in Mannheim geborene Zeitz war 1993 bekannt geworden, als er mit 30 Jahren bei Puma der jüngste Vorstandschef eines börsennotierten Unternehmens Deutschlands geworden war. Er machte die kriselnde Firma zum drittgrößten Sportartikelhersteller weltweit, ehe er 2011 abtrat.
Schon 2007 war Zeitz in den Verwaltungsrat von Harley-Davidson eingezogen, 2020 rückte er in die operative Verantwortung. Daneben profilierte er sich als Sammler zeitgenössischer afrikanischer Kunst, 2017 wurde sein Museum of Contemporary African Art in Kapstadt eröffnet.