Vorstandschef von Zeal Network verlässt den Online-Lotterieanbieter
CEO Becker verlässt Zeal Network
md Frankfurt
Der Vorstandschef von Zeal Network, Helmut Becker (56), hat den Aufsichtsrat des Online-Lotterieanbieters informiert, dass er seinen bis 31. Januar 2026 laufenden Vertrag nicht verlängern wird. „Nach fast zehn Jahren als CEO habe ich entschieden, dass nun der richtige Zeitpunkt ist, eigene unternehmerische Wege zu gehen“, wird Becker in der Mitteilung zitiert. Er werde somit nach mehr als zwölf Jahren im Vorstand von Zeal – davon über zehn als CEO – aus der Gruppe ausscheiden. Bis zum Ende der Vertragslaufzeit werde Becker weiter „mit vollem Engagement“ als Konzernchef zur Verfügung stehen und den reibungslosen Übergang seiner Aufgaben auf einen Nachfolger sicherstellen.
Der Aufsichtsrat habe die Entscheidung von Becker mit großem Bedauern zur Kenntnis genommen, sagte Chefkontrolleur Peter Steiner. Becker habe entscheidend dazu beigetragen, die Geschäfte von Zeal „auf ein neues Level“ zu heben. Unter seiner Führung habe sich Zeal als Marktführer im Online-Lotteriemarkt etabliert, die Kundenbasis sei erheblich ausgeweitet und das Angebot erweitert worden. Der Aufsichtsrat werde unverzüglich einen strukturierten Prozess für die Nachfolge im Vorstandsvorsitz einleiten.
Meilensteine der Unternehmensgeschichte verantwortet
Becker ist seit 1. September 2015 Vorstandschef von Zeal Network, nachdem er über zwei Jahre Marketingvorstand (CMO) des Unternehmens war. Vor seinem Eintritt in den Vorstand war er zwei Jahre Mitglied des Aufsichtsrats von Zeal. Zuvor war er den Angaben zufolge u.a. als Chief Commercial Officer im Vorstand von Xing sowie in diversen Führungspositionen bei Ebay Deutschland und als Unternehmensberater bei McKinsey tätig gewesen. Als CEO von Zeal verantwortete Becker die Übernahme von Lotto24 (Mai 2019), die Rückkehr von Zeal aus London nach Deutschland (Oktober 2019) sowie den Ausbau des Portfolios.
CEO-Ausstieg drückt Aktienkurs
Zeal Network, die sich als führenden deutschen Online-Anbieter von Lotterieprodukten sieht, ist eine E-Commerce-Unternehmensgruppe mit Sitz in Hamburg, die im Wesentlichen unter den Marken Lotto24 und Tipp24 Spielscheine von Kunden an die staatlichen Landeslotteriegesellschaften vermittelt und dafür eine Vermittlungsprovision erhält. 2005 ging das Unternehmen an die Frankfurter Wertpapierbörse (Prime Standard). Die Marktkapitalisierung liegt bei 840 Mill. Euro. Am Montag tendierte der Aktienkurs nach Bekanntgabe des Ausscheidens von Becker aus dem Unternehmen schwächer.