Wechsel an der Spitze von Audi China
sck – Audi vollzieht einen Wechsel an der Spitze der China-Landesgesellschaft. Nach Angaben der Ingolstädter Volkswagen-Tochter wird Joachim Wedler neuer Statthalter des Autobauers im Reich der Mitte. Der 56-jährige Manager ist bisher Leiter der Modellreihen. In seiner neuen Funktion folgt Wedler auf Dietmar Voggenreiter (46), der noch bis zum Jahresende das China-Geschäft verantwortet, um danach in der bayerischen Audi-Zentrale eine “herausgehobene” Führungsaufgabe zu übernehmen. Audi wollte noch nicht nennen, um welche Aufgaben es sich dabei handeln wird. Vermutet wird, dass er in seiner neuen Funktion direkt an Vorstandschef Rupert Stadler berichten soll, aber keinen Vorstandsposten erhält.Voggenreiter leitet die China-Aktivitäten von Audi seit acht Jahren, seit 2009 als Geschäftsführer der Tochtergesellschaft in Peking. Sein Wirken war sehr erfolgreich. In seiner Amtszeit konnte Audi den Absatz in der Volksrepublik versechsfachen und damit dort seine führende Position unter den Premiumherstellern festigen. Seit Anfang dieses Jahres gerät aber der China-Motor ins Stottern. Audi meldete zuletzt für den Juni rückläufige Verkaufszahlen und will mit Veröffentlichung des Halbjahresberichts für China das Absatzziel für das laufende Jahr anpassen. Die Ingolstädter peilten bisher 600 000 Fahrzeuge der Marke Audi an nach einem Zuwachs von 18 % auf 578 932 Einheiten im vergangenen Jahr. Im ersten Halbjahr verzeichnete Audi nur noch einen Zuwachs von 1,9 % auf 273 853 Stück.Audi verneinte, dass der Wechsel an der Spitze der China-Konzerngesellschaft im Zusammenhang mit der jüngsten Geschäftsabkühlung steht. Die Veränderungen seien bereits Monate im Voraus geplant gewesen, heißt es. Wie Rivale BMW spürt Audi zunehmend die nachlassende Wachstumsdynamik in ihrem größten Einzelmarkt. Wegen eines wachsenden Wettbewerbs und strengerer staatlicher Auflagen (Dienstwagenvorschriften für Beamte und Verkehrsbeschränkungen in Großstädten) geraten die Preise und Margen unter Druck. Zuletzt war Audi gezwungen, das Händlernetz vor Ort mit 194 Mill. Euro zu stützen, da die Verkaufsziele kaum noch einzuhalten sind. China macht rund 30 % des weltweiten Autoverkaufs von Audi aus.