Ex-EU-Kommissarin

Weltwirtschaftspreis des IfW Kiel für Grybauskaite

Dalia Grybauskaite, Ufuk Akcigit und Hans-Julius Ahlmann bekommen den Weltwirtschaftlichen Preis 2022. Die Auszeichnung steht in diesem Jahr unter dem Leitmotiv „Standortpolitik zwischen Staat und Markt“.

Weltwirtschaftspreis des IfW Kiel für Grybauskaite

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Die frühere litauische Staatspräsidentin und Ex-EU-Kommissarin für Finanzplanung und Haushalt Dalia Grybauskaite wird vom IfW Kiel mit dem Weltwirtschaftlichen Preis 2022 in der Kategorie Politik ausgezeichnet. Die weiteren Preisträger sind Prof. Ufuk Akcigit von der University of Chicago und Hans-Julius Ahlmann, geschäftsführender Gesellschafter der ACO-Gruppe.

Der undotierte Preis wird in diesem Jahr zum 17. Mal verliehen, wie üblich während der Kieler Woche (18. bis 26. Juni). Partner des Kiel Instituts für Weltwirtschaft (IfW Kiel) sind die Landeshauptstadt Kiel und die IHK Schleswig-Holstein. Die Auszeichnung steht in diesem Jahr unter dem Leitmotiv „Standortpolitik zwischen Staat und Markt“. Der Weltwirtschaftliche Preis soll einen Anstoß geben, die großen globalen Herausforderungen grenzüberschreitend zu bewältigen.

In diesem Jahr nun werden eine Politikerin, ein Unternehmer und ein Ökonom für ihre Verdienste um eine effiziente Standortpolitik sowie als Vordenker einer weltoffenen, marktwirtschaftlichen und sozialen Gesellschaft geehrt. Kiels Oberbürgermeister Ulf Kämpfer lobte Grysbauskaite als „hervorragende Haushaltspolitikerin, entschlossene Krisenmanagerin, verantwortungsbewusste Staatspräsidentin und engagierte Europäerin“, die Litauen erfolgreich aus der Finanzkrise geführt habe. Zudem habe die Karlspreisträgerin von 2013 Litauen erfolgreich in die Nato und in die EU integriert. „Ihre Weitsicht und Durchsetzungskraft sind bewundernswert.“

Die 1956 in Vilnius geborene Ökonomin war von 1999 bis 2000 stellvertretende Finanzministerin, von 2000 bis 2001 stellvertretende Außenministerin und von 2001 bis 2004 Finanzministerin Litauens. 2004 wurde sie zur EU-Kommissarin mit der Zuständigkeit für Finanzprogramme und Haushalt berufen und im Mai 2009 im ersten Wahlgang zur Präsidentin der Republik Litauen gewählt – als erste Frau in diesem Amt. Im Mai 2014 wurde sie für eine weitere Amtszeit von fünf Jahren gewählt.

Stefan Kooths, Vizepräsident des IfW, bezeichnete den in der Kategorie Wissenschaft nominierten Akcigit (41) als „Rising Star der Wirtschaftswissenschaften“. Seine Forschung zu Wirtschaftswachstum, Innovation und Unternehmensdynamik finde „weltweit Beachtung und bietet konkrete Entscheidungsgrundlagen für die Politik“. Der Professor für Volkswirtschaftslehre an der University of Chicago helfe „zu verstehen, warum die Wirtschaft in Ostdeutschland bis heute hinter der westdeutschen zurückbleibt“. Der am Massachusetts Institute of Technology (MIT) promovierte Akcigit ist als Träger des Max-Planck-Humboldt-Forschungspreises seit Januar 2020 Forschungsprofessor am IWH und leitet dort die Forschungsgruppe „Ökonomische Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland“.

Der 1952 in Rendsburg geborene Ahlmann wurde von Jurymitglied Knud Hansen, Vizepräsident der IHK Schleswig-Holstein, als „starke Unternehmerpersönlichkeit und en­gagierter Philanthrop“ bezeichnet. Er habe die ACO-Gruppe „zu einem Global Player, sogar zum Weltmarktführer in der Entwässerungstechnik“ gemacht. Nur wenige Unternehmen würden ihrem Standort so viel zurückgeben wie die ACO-Gruppe, etwa über die von Ahlmann „initiierte und international viel beachtete NordArt in Büdelsdorf“, so Hansen.

Die Preisverleihung erfolgt am Sonntag, 19. Juni 2022, im Haus der Wirtschaft der IHK zu Kiel.