Geburtstag

Werner Böhnke 70

Zu gehen, wenn es am schönsten ist, gelingt den wenigsten Menschen. Werner Böhnke, dem langjährigen Vorstandschef und späteren Aufsichtsratschef der WGZ Bank, ist dieses Kunststück gleichwohl geglückt. Denn als sich Böhnke, der am 27. Februar sein...

Werner Böhnke 70

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Zu gehen, wenn es am schönsten ist, gelingt den wenigsten Menschen. Werner Böhnke, dem langjährigen Vorstandschef und späteren Aufsichtsratschef der WGZ Bank, ist dieses Kunststück gleichwohl geglückt. Denn als sich Böhnke, der am 27. Februar sein 70. Lebensjahr vollendet, im Frühsommer 2018 aus dem Berufsleben verabschiedete, war sein über Jahre verfolgter Plan, die beiden noch verbliebenen Zentralbanken der genossenschaftlichen Bankengruppe zu fusionieren, doch noch Realität geworden.

Zwar zehrte das ewige Hin und Her bisweilen gehörig an den Nerven, letztlich vollzogen WGZ Bank und DZBank den Zusammenschluss Mitte 2016 jedoch geräuschlos. Mutmaßlich haben dazu auch die diversen gescheiterten Anläufe beigetragen, waren sich die handelnden Personen doch stets der Empfindlichkeiten und der Schmerzgrenzen der Gegenseite bewusst.

Werner Böhnke jedenfalls hat einen Gutteil zum gelungenen Fusionsprojekt beigetragen, auch wenn ihm in der Öffentlichkeit bei jedem Scheitern reflexartig der Schwarze Peter zugeschoben wurde. Sicherlich nicht ohne Grund, war es doch der eingefleischte Genossenschaftsbanker Böhnke, der die erste Einladung zur Hochzeit anno 2001 als „strategischen Blindflug“ ausschlug. Doch mit den Jahren reifte auch bei dem Westfalen die Erkenntnis, dass das sich wandelnde Umfeld eine schlagkräftige Einheit an der Spitze benötigt. Umso dramatischer war es für den gewieften Strippenzieher, als ihm 2009 ausgerechnet „seine“ Primärbanken die Gefolgschaft verweigerten.

Doch Ende gut, alles gut: Mit dem selbst gewählten Wechsel von der Vorstands- an die Aufsichtsratsspitze ebnete Böhnke 2013 den Weg für den nächsten und zugleich letzten Fusionsanlauf. An dessen Ende nahm er als Vizechef im Kontrollgremium des neuen Spitzeninstituts der Genossenschaftsbanken Platz.

Der Banker mit Ecken und Kanten hat sein gesamtes Berufsleben im Lager der Kreditgenossen verbracht. Nach seinem  Karrierestart bei der Volksbank Ennigerloh folgten Stationen bei den Volksbanken Wettringen und Oberhausen bis hin zum Vorstandsvorsitz bei der Volksbank Münster. Von dort wechselte er im Juli 1997 in den Vorstand der WGZ Bank. Dort leitete er von Mitte 2001 bis Mitte 2013 das Führungsgremium.